Rezension:Europas Wilde Wasser: Meere, Küsten, Seen und Ströme [Gebundene Ausgabe]

Ein See ist der schönste und ausdrucksvollste Zug einer Landschaft. Er ist das Auge der Erde; beim Hinsehen kann der Betrachter die Tiefe seiner eigenen Natur bemessen." (Henry David Thoreau).

Als visueller Mensch bin ich immer wieder begeistert, wenn ich ein Buch von National Geographic auf meinem Schreibtisch liegen habe, denn in diesen Büchern entfaltet sich stets eine Welt der Fotografie, die mich immer ins Staunen versetzt.

In "Europas Wilde Wasser" werden Momentaufnahmen von höchster Qualität gezeigt und das im Rahmen der Kapitel: Europas Wasserwelten; Flüsse; Seen; Küsten; Ozeane und Nordmeere.

71% der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, sei es von Gletschern, glasklaren Quellen, Flüssen und Süßwasserseen, salzigen Seen und nicht zuletzt Ozeanen. Hinzu kommen darin eingebettete Feuchtgebiete, sprich Mündungen, Sümpfe und Feuchtwiesen.

Im vorliegenden Buch werden Gewässer in Europa zur Sprache gebracht, weil sie Teil unseres europäischen Naturerbes sind. Die großartigen Fotos werden von Textbeiträgen begleitet und die Bilder selbst werden sehr gut beschrieben. Dabei erfährt man auch immer, wer die einzelnen Fotos realisiert hat.

Man liest Wissenswertes über den Kreislauf des Wassers, liest von Maifliegen, über Lachse, die aufgrund ihrer unbändigen Muskelkraft als starke Kämpfer gelten, erfährt auch Näheres über Donau und ein weit verzweigtes Delta, das größtenteils in Rumänien liegt. Dieses Delta ist seit 1991 Weltkulturerbe. Man erfährt auch etwas über die Öko-Systeme dort sowie über die mehr als 160 Fischarten und kann sich auch über den Schutz der Fließgewässer informieren. Hierbei hat man Gelegenheit eine paradiesische Bilderwelt kennen zu lernen, einem Otter beim Verspeisen eines erbeuteten Aals zuzuschauen, das blaue Gefieder eines Eisvogels und den König der Fische aus der Nähe zu bewundern, auch eine Flamingoparade zu beobachten und vieles andere mehr.

Über die Seen wird man ebenfalls gut aufgeklärt und hier, auf welche Weise Süßwasser gespeichert wird. Wissen sollte man, dass stehende Gewässer wie Seen, Teiche, Tümpel und Stauseen 87% des an der Oberfläche verfügbaren Süßwassers enthalten. Was mir bislang nicht so klar war ist die Tatsache, dass die meisten natürlichen Seen erstaunlich jung sind, zumeist erst 10 000 bis 15000 Jahre alt. Doch es gibt auch einige uralte Stillgewässer, die über Jahrmillionen tief, nährstoffarm und sauerstoffreich geblieben sind. Dazu gehört keineswegs nur der Baikalsee, der sich vor 25 Millionen Jahren gebildet hat.

Die Froschparadiese sind ein Thema. Teiche entwickeln sich übrigens zu eigenständigen Ökosysthemen und machen sie zu idealen Lebensräumen für Insekten. Auch hier gibt es wieder Fotos, die von solchen in Feuchtgebieten fortgesetzt werden. Anschließend liest man mehr zu der Küstenlinie und hat Gelegenheit wundervolle Bilder zu bestaunen, dabei auch ist ein Foto, das Carmargue-Pferde zeigt. Das Mittelmeer kommt zur Sprache und die Schneckenvielfalt dort, auch ein Seepferdchen kann man bewundern und viele andere Wassertiere, um schließlich die Fauna und Flora in den Ozeanen kennen zu lernen und Wissenswertes auch über die Nordmeere zu erfahren, etwa über den Unterwasserdschungel dort, der aus braunem Seetang besteht und Kelp genannt wird.

 Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle. 
 Bildes:  National Geographic
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