Rezension: Bildband Affen: Die Welt der #Affen und -#Primaten, vom #Kapuzineraffen bis zum #Berggorilla, mit Aufnahmen des Tierfotografen #Thomas_Marent und einem Vorwort von #Jane_Goodall (Gebundene Ausgabe)

Dieser beeindruckende Bildband mit wundervollen Tierbildern von Thomas Marent und Texten von Fritz Jantschke befasst sich mit Affen. Das Geleitwort hat Dirk Steffens verfasst und das Vorwort stammt von Jane Goodall, deren Werk "Mein Leben für Tiere und Natur" ich vor einigen Jahren gelesen und rezensiert habe.

Das vorliegende Buch ist in die Rubriken:
Halbaffen
Neuweltaffen
Altweltaffen
Menschenaffen
untergliedert.

Es zeigt und erläutert sowohl die Vielfalt als auch die Schönheit dieser Tiere und soll die Wertschätzung für "den wilden Teil unserer Familie" erhöhen. Vorgestellt werden 100 Arten von den derzeit 480 Affenarten auf unserer Erde.

Fritz Jatschke hat das Vorwort verfasst und erklärt kurz, was es in den einzelnen Rubriken zu sehen gibt und was man unter den vier Gruppen zu verstehen hat. Neben breitangelegten Textteilen wird man immer wieder mit Fotos konfrontiert, die alle erläutert werden, sodass man nach der Lektüre des Buches einen wirklich guten Überblick hat.

Die Halbaffen leben in Asien, Afrika und Madagaskar. Es handelt sich bei ihnen um Einzelgänger, die maximal paarweise oder in kleinen Gruppen leben. Diese Lemuren zeigen ihre Vielfalt in Madagaskar wohl am überzeugendsten. Irgendwo inmitten der Lemuren-Aufnahmen lese ich den Satz Charles Darwins "Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück" und schaue mir den Gesichtsausdruck der Tiere genauer an. Ja, es stimmt, man sieht die Gefühle der Tiere ganz deutlich. Man erfährt wie die Lemuren auf die Insel Madagaskar kamen, liest über deren Aktivitäten und ist begeistert von den schönen Tieren, die nicht einfach zu fotografieren sind, wie Thomas Marent überzeugend erläutert. Man liest über die Namensgebung der Affenarten seitens der Zoologen, auch welche Nahrung sie zu sich nehmen. Dann lernt man die Neuweltaffen kennen, die in Mittel- und Südamerika zuhause sind. Diese Primatengruppe hat die Wälder nicht verlassen. Es ist insofern mühsam sie zu finden und im Regenwald und im Amazonasgebiet zu finden, wo sie vorwiegend leben.

150 Arten von Neuweltaffen gibt es, farbig sind sie eher selten. Der rote Brüllaffe ist es aber. Ein selbstbewusstes Tier, das in Süd-Brasilien lebt. Weshalb es brüllt erfährt man ebenso wie Wissenswertes zu Fortpflanzung höherer Primaten und findet beim Betrachten der vielen Bilder ein zauberhaftes Zwergseidenäffchen, das nur 140 Gramm wiegt. Man hat Gelegenheit in die Innenflächen der Affenhände zu blicken, die ausschauen wie Menschenhände, auch bei Altweltaffen, die man dann kennenlernt. Diese leben in Asien, Afrika und Europa. Hier liest man über Farben diverser Tiere im Gesicht, die an Schminke erinnern, lernt Verhaltensmuster kennen und erfährt, dass keineswegs alle Affen auf Bäumen hocken. Dass es sogenannte Schneeaffen gibt, wusste ich bislang nicht. Sie leben in Japan. Darüber hinaus lernt man eine Reihe anderer wunderschöner Affen kennen. Viele Gesichter zeigen einen Ausdruck, der uns Menschen nachdenklich werden lassen sollte.

Von heiligen und unheiligen Affen liest man und staunt über eine männliche Affenschönheit, die in Kambodscha lebt und sich ihres Aussehens durchaus bewusst ist. Menschenaffen schließlich leben in Afrika und Südasien. Es handelt sich um unsere nächsten Verwandten. Erst vor 8 Millionen Jahren trennten sich die Wege der Schimpansen und der Menschen. Man liest alles Wissenswerte über die Verhaltensmuster der Menschenaffen, liest von der Treue der Gibbons, von der Geselligkeit der meisten Primaten und der Haremsstruktur diverser Arten. Über die Aggression der Menschenaffen erfährt man auch viel Erhellendes, aber auch wie bedroht diese tatsächlich sind. Dass sie nicht dumm sind, wird ebenso deutlich gemacht und an Beispielen gezeigt.

Im Anhang schließlich werden alle Primaten der Welt aufgelistet und kurz skizziert.

Ein wunderschönes und dabei sehr lehrreiches Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt und sich dabei wünscht, dass so mancher Mensch mehr vom Gorilla hätte, denn "Gorillas sind von Natur aus friedlich. Sie wirken stoisch, zurückhaltend, introvertiert. Ihr ganzes Gefühlsleben spiegelt sich in ihren sanften, dunkelbraunen Augen wider", so die Worte George Schallers, die man auf Seite 172 lesen kann.

Empfehlenswert.

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Rezension: Evolution- Tim Flach

"Doch der Mensch kann immer noch nicht selbst fliegen"

Der grandiose Bildband "Evolution" zeigt Werke des britischen Fotografen Tim Flach. Zu Beginn des Buches schreibt der stern-Artdirector Johann Erler erläuternd, dass es zwei Möglichkeiten gäbe, Tiere abzulichten und zudem zwei Arten von Tierfotografen unterwegs seien, die Tierwelt bildlich festzuhalten. Wie diese zu erkennen sind, lässt Erler den Leser wissen und auch, dass Tim Flachs Bilder den Respekt vor der Schöpfung dokumentieren.

Jochen Siemens schreibt in seinen Schlussbetrachtungen, dass Flachs Bild-Botschaft jene sei, dass der Bauplan der Natur objektiv ein anderer sei als der, den wir Menschen daraus machen und erklärt dies dann auch näher. Folgt man dem Wunsch Flachs, so soll man seine Fotos als Weg begreifen, unsere Haltung und Verantwortung gegenüber der Natur zu thematisieren.

Der Fotograf will nicht nur als Naturschützer und Biozentrist verstanden werden. Sein Werk ist Dokumentation der Evolution. Dabei hat Flach die meisten Tiere in Zoos und artgerechten Tiergehegen, doch auch einige in seinem Studio in London fotografiert. Seine Technik besteht darin, das Umfeld abzudunkeln. Seine Tierbücher sind eine Fortsetzung der Naturgeschichte in der Tradition von Aristoteles aber auch von Brehm.

Flach wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Wenn man die Bilder gesehen hat, weiß man auch weshalb.

Tiere des Wassers, der Erde, der Luft, Tiere mit Charakter, auch solche des Gefühls werden dem Betrachter nahegebracht. Am Ende sieht man ein Kind, das dem Betrachter den nackten Rücken zeigt. Das Kind wirkt beschämt. Das Kind sind wir, sofern wir zur Scham fähig sind, aufgrund dessen, was wir den Tieren in all den Jahrhunderten zugemutet und auch angetan haben.

Ob nun eine auf einer Doppelseite abgelichtete Grasnatter oder aber der scharfsinnige Schafshirtenhund, genannt "ungarischer Puli" oder auch die liebesbedürftigen Bonobo, jedes Tier zeigt, das wir auf dieser Erde Lebewesen unter Lebewesen sind und nicht die Krone der Schöpfung.

Empfehlenswert.

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