Rezension: Wälder unserer Erde-Wie das Klima den Wald formt- Gunther Willinger- teNeues

Der Autor dieses Bildbandes ist der Biologe, Wissenschaftsjournalist und Fotograf Gunther Willinger. Thematisch befasst er sich primär mit dem Verhältnis von Mensch und Natur und zwar von der Sehnsucht nach Wildnis bis zur Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft. Der Biologe hält sich sowohl in den Waldlandschaften seiner europäischen Heimat als auch in den Wäldern Costa Ricas, Kaliforniens und Südafrikas auf und lebt nach der Rückkehr von seinen Reisen in Tübingen. 

Das Vorwort zum Buch hat Professor Dr. Jürgen Bauhus geschrieben, der hier bereits unterstreicht, dass es sich um ein zeitgemäßes Werk handelt, in dem vermittelt wird, dass wir die Wälder am besten schützen können, indem wir das Klima schützen.

Zunächst erfährt man seitens Gunther Willinger, was man per Definition unter einem Wald zu verstehen hat und liest, dass die Vielfalt der Bäume- es gibt rund 50 000 Baumarten- zwischen drei bewaldeten Klimazonen vor den Polen in Richtung Äquator um den Faktor zehn ansteigt. Dabei hängt es z. B. von der Vielgestaltigkeit der Landschaft und dem historischen und aktuellen Klima ab, wie viele verschiedene Baumarten in einem bestimmten Waldgebiet vorkommen. 

Der Wald ist allerdings nicht nur eine Ansammlung von Bäumen, sondern er ist zudem ein komplexer Lebensraum mit Tausend Arten, zwischen denen ein Beziehungsgeflecht besteht. So versorgen sich Pilze und Bäume gegenseitig mit Nährstoffen. Unzählige kleine Organismen verarbeiten Laub und Holz zu fruchtbarer Erde, Pflanzen ernähren Tiere und im Gegenzug übernehmen Tiere die Bestäubung oder aber verbreiten Pflanzensamen. 

Anhand eines Schemas wird der Zusammenhang zwischen Temperatur, Niederschlag und Waldtyp gezeigt, um dann in den Folgekapiteln auf einzelne Waldtypen einzugehen. 

Zur Sprache kommen: 
Boreale Wälder 
Wälder der gemäßigten Zone 
Mediterrane Hartlaubwälder 
Tropische Trockenwälder 

Boreale Wälder sind nördliche Nadelwälder, die von unzähligen Seen, Flüssen und Mooren durchzogen sind. Man erfährt Wissenswertes über ihre Charakteristika, die Verbreitung, die Baumarten, die Tiere dort, über ihren Status, auch über die Besonderheiten, kann sich in tolle Fotos vertiefen und sich ausgiebig über die Nadelwälder in der sumpfigen Wildnis informieren, erfährt auch Wissenswertes über die Bäume der borealen Wildnis und die Tiere, die hier leben. 

Die borealen Wälder verlieren derzeit nach den tropischen Wäldern am meisten Waldfläche, was im fennoskandinavischen Raum vor allem auf die Kahlschläge der Holzindustrie zurückzuführen ist. 

Bei den Wäldern der gemäßigten Zone wechselt das Blätterdach in den Laub- und Mischwäldern zwischen frischem Frühlingsgrün, sattem Sommergrün und bunten Herbsttönen. Hier ruht der Wald im Winter und die Bäume strecken ihre kahlen Äste in die frostige Luft. Auch bei diesen Wäldern erfährt man viel Wissenswertes, liest nicht zuletzt über die Stockwerke des Waldes, zudem über das Farbspektakel im Laubwald und darf sich zahlreicher beeindruckender Bilder erfreuen, auch von den Tieren dort in der gemäßigten Zone, über die man nicht wenig Interessantes liest. 

Ein essentieller Bestandteil das Waldökosystems sind absterbende oder abgestorbene Äste und Stämme. Auf diesem Totholz wachsen Flechten, Pilze, Algen und Moose. Zudem dient es Tieren als Nahrung und Unterschlupf. 20 bis 50 Prozent aller im Wald lebenden Arten sind auf Totholz angewiesen. 

Informiert wird man zudem über immergrüne Küstenregenwälder in gemäßigten Zonen, um dann über mediterrane Hartlaubwälder Näheres in Erfahrung zu bringen. Es gibt fünf mediterrane Regionen in dieser Welt. Alle haben einen eigenen Charakter, zeichnen sich allerdings alle durch eine hohe Artenvielfalt aus mit besonderen Anpassungen an Trockenheit und Feuer. Auch hier wird man wieder bestens informiert und über die Pflanzenvielfalt auf kleinem Raum, zudem über Waldbrände, die durch den Klimawandel zunehmen, kann über das Reich der Insekten, Reptilien und Vögel lesen, dazu tolle Fotos betrachten und sich schließlich über Loorbeerwälder informieren. 

Tropische Trockenwälder können jedes Jahr lange Trockenzeiten überstehen und sind die Heimat vieler Nutztiere aber auch von Kulturpflanzen. Vielerorts sind diese Wälder stark fragmentiert oder gar verschwunden, weil sie weitgehend ungeschützt sind. 

Man liest von tropischen und subtropischen Trockenwäldern, Monsumwäldern und Baumsavannen kann sich erneut mit Tieren befassen, sich zudem mit tropischen Regenwäldern auseinandersetzen. Diese ganzjährig feuchten und warmen Tropenwälder bedecken nur wenige Prozent der Landfläche der Erde, sind gleichwohl der Lebensraum von rund der Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten. 

Die Fotos hier sind atemberaubend schön, speziell auch von den Mongroven, den tropischen Wäldern zwischen Wasser und Land. 

Zum Schluss dann wird man über die dauerhaften Schäden durch Zivilisation informiert, kann sich bewusst machen, dass es die Wälder sind, die das Klima stabilisieren, denn sie haben Einfluss auf die Temperaturverteilung, die Wolkenbildung und die globalen Kreisläufe von Süßwasser und Kohlenstoff und sind insofern nach den Ozeanen der wichtigste Bestandteil des globalen Klimas.

Man erfährt wie das Klima den Wald formt, weshalb bestimmte Tiere zusammenhängende Waldgebiete benötigen, wieso eine schonende Bewirtschaftung notwendig ist und vielfältige Wälder stabile Wälder sind. 

Das Werk enthält neben sehr klugen informativen Texten, Fotos der renommierten Nature Picture Liberary und Aufnahmen aus dem Archiv von Gunther Willinger. 

Maximal empfehlenswert. 
Helga König 
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Rezension: Löwen- Laurent Baheux -teNeues Yellow Korner editions

Der in Poitiers geborene, renommierte Naturfotograf #Laurent_Baheux legt seit Beginn 2000 eine Sammlung monochromer Naturbilder an.  Gekennzeichnet sind diese durch einen kontrastreichen, verdichteten Stil.  Der Fotokünstler setzt sich bewusst über die Gesetze der Naturfotografie hinweg, indem er die Wildnis durchstreift, um das Leben der Tiere zu fotografieren. Ihm geht es darum, den Charakter jedes einzelnen Tieres als Individuum einzufangen. Er möchte sein Sujet nicht nur darstellen, sondern auch verherrlichen. 

Laurent Baheux engagiert sich aktiv bei Umweltschutzorganisationen und kämpfte 2013 als Goodwell-Botschafter des Umweltprogramms der vereinten Nationen. In diesem Zusammenhang unterstützt er Aktivitäten gegen Wilderei und Ausbeutung, speziell der Jagd, des Stierkampfes oder dem psychischen und psychischen Missbrauch von Tieren in Zoos und in Zirkussen. 

Die Werke des Fotografen werden in Frankreich und im Ausland gezeigt und sind Gegenstand zahlreicher Bücher und Publikationen. 

Dieser traumhafte Bildband mit wunderschönen Schwarz-weiß- Fotos von Löwen, die erkennbar machen, dass diese Tiere eine Seele haben, beginnt mit einem Statement von Laurent Baheux, das man in englischer, französischer und deutscher Sprache nachlesen kann. 

Hier auch erfährt man von ihm: "Es ist höchste Zeit, zu erkennen, dass die wild lebenden Tiere im Allgemeinen und die großen Raubtiere im Besonderen auf diesem Planeten das Recht haben, jenseits jeglichen menschlichen Interesses zu leben. Um überleben zu können, braucht der Löwe, wie jede andere wild lebende Spezies, ein Territorium, ein Habitat und einen geschützten natürlichen Lebensraum. Geben wir ihm diese Chance". 

Die unbeschreiblich schönen Fotos werden von Zitaten begleitet, die für aufrichtige Tierliebe sensibilisieren. Betrachtet man die Bilder, kann man sich nicht vorstellen, dass ein solches Lebewesen überhaupt von Menschenhand getötet werden kann. Die aufgelisteten Zahlen allerdings sprechen eine andere Sprache. 

Was mich fasziniert, ist das Selbstbewusstsein und der uneitele Stolz dieser Tiere, der ruhige, teilweise fast melancholische, doch dann auch wieder sehr aufmerksame, fokussierte Blick. 

Jedes der Fotos erzählt eine Geschichte, die dem Betrachter das Geheimnis der Gedankenwelt Laurent Baheux näherbringt, einem Mann, der die Löwen eindeutig als seine Freunde betrachtet, die er schützen möchte. Seine Bilder sind ein Appell an  unser aller Herz.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Löwen - Die fotografische Suche nach dem König der Tiere, eindrucksvoll eingefangen in Schwarz-Weiß-Fotografien (Texte auf Deutsch, Englisch und Französisch) - 21 x 29,7 cm, 192 Seiten

Rezension: Die Walnuss- Jonas Frei- at Verlag

Der Landschaftsarchitekt Jonas Frei befasst sich im vorliegenden, reich bebilderten Buch mit der Walnuss und hier mit allen in Mitteleuropa kultivierten Arten. 

Zur Familie der Walnussgewächse werden heute etwa sechzig Arten gezählt. Aufgelistet werden im Buch die aktuell kultivierten Gattungen und ihre Verbreitungsgebiete. In der Folge dann erfährt man Wissenswertes zur Geschichte und Entstehung dieser einzigartigen Pflanzenfamilie und zur Wiedereinführung nach Europa als auch zur Erforschung der Walnussgewächse. Ein weiteres Thema sind die Nutzung, Symbolik und Heilmittel. Die Kultursorten lernt man mittels Fotos kennen. 

In Europa und Nordamerika laufen Inventarisierungen und Erhaltungsprogramme zur Förderung alter und seltener Walnusssorten.  Dies hat natürlich Gründe, die  man  dem Buch entnehmen kann.

Ein älterer einzeln stehender Baum kann bis zu 100 Kilogramm Nüsse in einem guten Jahr produzieren.  Nicht nur diese Tatsache spricht für  die Erhaltung der Bäume.

Man lernt regionale kulinarische Spezialitäten kennen und erfährt, Wissenswertes über Walnussholz, auch das der Walnussfarbstoff in der Medizin verwendet wird.

Die Arten und Gattungen Mitteleuropas, ihre Unterscheidung und Biologie werden in einem weiteren Kapitel thematisiert. Es folgen Betrachtungen zur Landschaft und Landschaftsarchitektur. Eingebunden sind hier viele imposante Fotos. 

Im Kapitel Gattungs- und Artenporträts werden die in Mitteleuropa kultivierten Walnussgewächse in einzelnen Porträts vorgestellt. Neben den verschiedenen Arten werden auch die bekannten Hybriden zwischen den Arten präsentiert.

Die  großartigen Porträts sind in folgende drei Gruppen eingeteilt: 

Walnüsse, Juglans 
Flugnüsse und Ringflügelnuss 
Hickorys und Zapfennuss 

Man erfährt stets Näheres zur Verbreitung, zum Wuchs, den Blättern und  Früchten,  liest wo die Bäume angepflanzt werden und mitunter  gibt es noch interessante Anmerkungen, die die Kenntnisse zum Thema Walnussbaum  vervollständigen.

Das Werk endet mit Informationen zur Gefährdung der Walnussgewächse weltweit. 

Nicht nur für Baumliebhaber eine echte Bereicherung 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Die Walnuss: Alle in Mitteleuropa kultivierten Arten. Botanik, Geschichte, Kultur

Rezension: fragile- Pedro Jarque Krebs-teNeues- YellowKorner edition

#Pedro_Jarque_Krebs ist der Fotograf dieses traumhaft schönen Fotobandes mit Tierbildern. Geboren wurde er in #Lima in Peru. Er studierte Kunstgeschichte und Archäologie und machte in Paris an der #Sorbonne seinen Abschluss in Wirtschaftsphilosophie. Bereits im Jahr 1984 hatte er den ersten Preis in seiner Geburtsstadt in Schwarz-Weiß-Fotografie gewonnen. Zwischenzeitlich hat er mehr als 110 Preise und Auszeichnungen erhalten. Dabei wurde er im Jahre 2016 von der Zeitschrift #National_Geographic zum Fotografen des Monats gekürt. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. 

Wie man der Einleitung des vorliegenden Prachtbandes entnehmen kann, sind in den letzten 40 Jahren fast 60% aller Wirbeltiere ausgestorben. Der Bestand der Landtiere habe seit 1970 um 38% abgenommen, der Amphibien um 81 Prozent und der Fische um 36 Prozent. Ursache des Dramas sei die Vernichtung der Lebensräume, der #Klimawandel und seine Auswirkungen auf das #Ökosystem, die einzelnen Arten der Wilderei, die #Umweltverschmutzung und anderes mehr. 

Die derzeit 7 Milliarden Menschen verspeisen 56 Milliarden Tiere jährlich. Wenn dieser Konsum nicht drastisch eingeschränkt wird, werde unser gesamtes Ökosystem kollabieren. Nachhaltiger, verantwortungsvoller Konsum ist also dringend geboten. Uns allen muss bewusst werden, dass dann, wenn die Tiere von der Erde verschwinden, die Menschen ebenfalls zu existieren aufhören. 

Seite für Seite lernt man im Buch  auf insgesamt 190 Farbfotos wunderschöne, vom Aussterben bedrohte Tiere kennen und liest bei verschiedenen Fotos – manche Tiere sind aus unterschiedlichen Perspektiven abgelichtet- an den Seitenrändern Wissenswertes zu den abgebildeten Tieren. Diese informativen Texte sind wie alle anderen Texte des Buches in englischer, deutscher, spanischer und französischer Sprache abgedruckt. 

So kann man beispielsweise einen #Uhu bewundern und erfährt, dass die Augen des #Bengalenuhus das Licht hundertmal besser erfassten als unsere, allerdings seien diese Augen quasi bewegungsunfähig. In ihrer Heimat werden diese Vögel durch den Einsatz von Pestiziden und durch die Vernichtung der Lebensräume dezimiert. 

Fantastische Bilder von #Löwen werden getrübt von dem Text, dem man entnimmt, dass Jäger bis zu 40 000 Dollar dafür zahlen, aus Jagdsportzwecken einen Löwen erlegen zu dürfen. Fotos von Tigern, auch von einem #Jaguar werden ebenfalls gezeigt. Das anhaltende Schrumpfen der Jaguare sei dem Pelzhandel geschuldet. Beeindruckend sind die Fotos von den #Leoparden. Auch diese #Großkatzen seien vom Aussterben bedroht, weil ihre #Felle noch immer in der Damenwelt heiß begehrt sind. 

Dem #Polarwolf- auch ihn kann man in diesem Buch bewundern - setzt der Klimawandel und vor allem der zunehmende Verlust ungestörter Lebensräume arg zu. 

Sehr schöne Fotos von #Schimpansen, auch von #Orang_Utans, #Gorillas und anderen #Primaten stimmen nachdenklich, zumal wenn man liest wie nah sie genetisch uns Menschen stehen. Pedro Jarque Krebs fragt nicht grundlos: "Was macht uns zum Homo sapiens? Ist es das, was Vernunft und abstraktes Denken ermöglicht auf genetischer Ebene tatsächlich so unbedeutend?"

Unter den vielen Tieren, die man bewundern kann in diesem Werk ist auch ein #Erdmännchen. Dieses witzig ausschauende Tier frisst sogar Skorpione. 

Der #Yak, - auch er ist abgelichtet zu bewundern- soll ein großer Verbündeter der Menschen sein. Er lebt in abgelegenen Gebieten des Himalaja. Da die Tiere in der freien Natur exzessiv gejagt werden, sind nur noch wenige Exemplare vorhanden. 

Wirklich schlimm ist, was man über Elefanten erfährt: "Alle 15 Minuten stirbt ein Elefant wegen der #Gier nach #Elfenbein. In Zentralafrika ist der Bestand in nur 7 Jahren um 95% zurückgegangen. Ebenso furchtbar ist das, was man den #Nashörnern antut, auf deren Horn-  trotz Verbot - Jagd gemacht wird, weil ihm eine  heilende Wirkung zugeschrieben wird.

Was man durch dieses großartige Buch lernt? Dass die Natur wunderschöne Tiere hervorgebracht hat  aber der selbstsüchtige Mensch  diese offenbar  immer weniger wertzuschätzen vermag. 

Dieses großartige Werk macht bewusst, dass eine unserer Aufgaben darin besteht, dafür zu sorgen, dass endlich mehr für das Fortbestehen der Artenvielfalt getan wird. Es darf nicht sein, dass wir Tiere zukünftig nur noch in Büchern bewundern können.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Fragile - Der Bildband des meistprämierten Tierfotografen weltweit (Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch), 220 Seiten

Rezension: Wald tut gut!: Stress abbauen, Wohlbefinden und Gesundheit stärken- Karin Greiner, Martin Kiem-at verlag

Die Autoren dieses wunderbaren, reich bebilderten Werkes sind #Karin_Greiner, Diplom-Biologin, Dozentin für Kräuterpädagogik, Volksheilkunde und weitere naturorientierte Lehrgänge, langjährige Pflanzenexpertin beim Bayerischen Rundfunk und Autorin zahlreicher Bücher zu Natur- wie auch Gartenthemen und der Psychologe #Martin_Kiem, der eine Zusatzausbildung in Natur- und Waldtherapie gemacht hat und Meditation sowie Achtsamkeit lehrt. Die schönen Fotos für das Buch hat die Naturfotografin #Martina_Weise realisiert. 

Eingangs wird zunächst der Frage nachgegangen, was überhaupt ein #Wald ist. Hier liest man dann u.a. die Definition von #Wald laut #UNESCO aber auch von #FAO. Alsdann wird man mit dem irritierenden Begriff #Waldbaden konfrontiert. Das ist eine naturbezogene Methode aus Japan, um sich zu entspannen, zu entschleunigen und sich temporär von täglichen Stressoren zu befreien. Man erfährt die Gründe, die dazu führen, dass man sich nach der Natur sehnt, liest weshalb es krank macht, wenn man sich zu lange in Innenräumen aufhält, liest zudem von nordischen Glücksstrategien, die in Mitteleuropa den Hang zur Natur verstärkt haben und erfährt, was man unter #Waldpädagogik zu verstehen hat. 

Dann gibt es Übungen, so etwa zum Visualisieren positiver Naturbilder, die dabei helfen, Stress abzubauen. 

Sich dem Wald nähern, heißt zunächst etwas über dessen Geschichte zu erfahren. Mehr als 99,999 Prozent seiner Existenz habe der Mensch in Koevolution mit dem Wald verbracht. Unsere Sinnesleistungen, unser Fühlen und Denken haben sich im Wechselspiel mit der uns umgebenden Natur herausgebildet, liest man. Wen wundert es, dass der Baum dem Menschen ein solch guter Freund ist? Man liest von Mythen, den Augen des Waldes und den Kraftorten dort, die man suchen sollte. 

#Stress_abbauen. Das Thema durchzieht das gesamte Buch. So liest man auch von den Phasen der Stressreaktion und von Bewegung gegen den Stress, auch weshalb Stress zu einem schleichenden Gift werden kann. Während einer Viertelstunde Stresseinwirkung verliert der Körper so viel Vitamin C, wie in einem roten Paprika vorhanden ist. Was man wissen sollte: Stress schadet dem Gehirn. 

Warum wir Grün um uns brauchen? Das erfährt man immer wieder, erfährt auch, welche Bäume wir unbewusst besonders schätzen und lernt das Zusammenspiel von Landschaft und Gesundheit kennen. Man lernt zudem die Sinne zu trainieren, lernt auch die innere Uhr zurückzudrehen und stets aufs Neue Übungen, die wohltuend für uns alle sind. 

Dann taucht man ein in den Wald, erlebt die Artenvielfalt. Allein in mitteleuropäischen Buchenwäldern kommen gut 4300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6700 Tierarten vor. Man liest von den Seelenrastplätzen, vom Liegen auf Moos und dem sensitiven Wahrnehmen von Wald. Immer deutlicher wird, wie sehr das Grün des Waldes uns und unserer Gesundheit gut tut. 

Dem Moment soll man Aufmerksamkeit schenken, denn auch so lässt sich Stress reduzieren und im Wald angekommen entschleunigt dann unseren Körper und unseren Geist. Eine tolle Übung ist jene, bei der man sich selbst ein Lächeln schenken kann und sehr gut auch ist die Gehmeditationsübung. Auf Spurensuche gehen, führt zu geistiger Ruhe. 

Man erfährt mehr über den Wald in seiner Multifunktionalität, liest über Wälder als gewaltige Kohlenstoffspeicher und dass Wälder wie riesige Klimaanlagen arbeiten. Dann erfährt man Näheres über Waldweihrauch, lernt Merkmale verschiedener Bäume kennen und weiß endlich, was Baumperlen sind. 

Aufgelistet sind berühmte Heilmittel aus dem Wald. Dann liest man erneut, was alles im Wald wohl tut, kann sich mit weiteren Übungen beschäftigen und sich darüber im Klaren werden, was gesunde Geräusche bewirken.

Es führt zu weit, auf alle erfreulichen Fakten im Buch einzugehen. #Waldbaden entspricht momentan in ganz Europa dem Zeitgeist, weil es unterstützend auf unsere geistige, körperliche und seelische Gesundheit wirkt. Man erfährt, worin sich Waldbaden vom normalen Waldaufenthalt unterscheidet, lernt in den vielen Übungen, unendlich viel, was uns gut tut. 

Wie man sich an den Wald erinnert und was man mit Produkten aus dem Wald zubereiten kann, erfährt man am Ende des Buches, liest ganz zum Schluss auch über den Fuchsbandwurm und Zecken und wie man die Risiken und Gefahren im Wald minimieren kann. 

Ein sehr gutes Buch. Maximal empfehlenswert,

Helga König

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Wald tut gut!: Stress abbauen, Wohlbefinden und Gesundheit stärken

Rezension: Die Kuh- Eine Hommage- Werner Lampert-teNeues

Werner Lampert, der Autor dieses reich bebilderten Buches, ist der führende Nachhaltigkeitsexperte in Österreich. Als Bio-Pionier befasst er sich seit den 1970er-Jahren intensiv mit biologischem Anbau. Gemeinsam mit einem Expertenteam hat er sich auf die Entwicklung, Erzeugung und Vermarktung nachhaltiger Bio-Produkte und Konsumgüter spezialisiert. Des Weiteren ist er Autor von drei Büchern und initiierte das Online-Magazin "Nachhaltigkeit. Neu denken."

In seinem Werk "Die Kuh- Eine Hommage", das er  gemeinsam mit einem Fotografen-Team realisiert hat,  vermittelt er, dass unsere religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung ohne Rinder nicht denkbar gewesen wäre. Schon circa 10 000 bis 12 000 Jahre leben Menschen mit und von Rindern. Diese Tiere machten die Erschließung von Gebieten möglich, zu denen sich der Mensch ansonsten nie vorgewagt hätte. 

Im Rahmen von 16 Kapiteln werden Rinder aus aller Welt vorgestellt. Davor allerdings geht der Autor verschiedenen Fragen nach, als da sind: "Warum ist das Rind unser Gefährte?", "Woher kommt unser Gefährte?", "Wie wurde das Rind zu unserem Gefährten?“ "Was lernen wir von unserem Gefährten und was lernte es von uns?"

Bereits vor 30 bis 40 Millionen Jahren begann das Rind sein Vormarschsystem. Seine Ursprünge liegen vermutlich südlich des Himalayas. Dessen Diversifizierung in die Stämme Bovina, Bubalina und Pseudorygina fand vor etwa 13 Millionen Jahren statt. Man liest wie es zu den Vorarten kam und warum die Beziehung zwischen Mensch und Rind ein uraltes Band ist. In diesem Zusammenhang erfährt man auch von dem Auerochsen, dessen Auslöschung durch den Menschen dokumentiert wurde. Diese Tiere wurden zum Symbol der Inbesitznahme der Natur und des daraus zu ziehenden Nutzens.

Das kultische Opfer des Rindes in der frühen Zivilisation muss man wohl als Versöhnungsgabe werten, um die Götter wieder gnädig zu stimmen und die kosmische Ordnung wieder herzustellen, weil man das Tier domestiziert hatte. Mit dem Domestizieren des Rindes habe der Mensch auch sich selbst domestiziert und zwar für eine neue Erfahrung. Nun erschuf der Mensch eine Umgebung für die Tiere, die den Bedürfnissen des Gefährten "Rind" entsprach. Die Verhaltensmuster des Menschen zu diesem Tier wurden über Generationen weitergegeben. Dazu scheint es noch ein Beziehungshormon zu geben, dass bei beiden Lebewesen gleich ist und welches deren soziale Interaktion vereinfacht. 

Der Hirte und die Herdesein ist für uns ein archetypisches Seelenbild, so der Autor, das wir in unsere Menschheitsentwicklung aufgenommen haben und in uns tragen. 

Im 16 Kapiteln lernt man wahrhaft viele unterschiedliche Rinderrassen aus unterschiedlichen Kontinenten textlich und durch beeindruckende Fotos näher kennen, erfährt u.a. stets Näheres zur Körpergröße, zur Abstammung, dem Wesen, der Besonderheit und der Verbreitung. Jedes Kapitel beginnt mit allgemeinen Erläuterungen. Bei den Rinderkulturen in Afrika beispielsweise geht es um die Kühe in den dortigen Schöpfungsmythen, um den afrikanischen Auerochsen und sein Erbe, um Zebus, Buckelrinder, aber auch um die innige Beziehung und das symbiotische Miteinander. 

Dann liest man u.a wie es speziell in der Sahara zu einer besonderen Form des Miteinanders von Hirten und Rindern kam und später dann, dass die Kuh es war, die den Menschen dazu brachte, sein Eins- und Gleichsein mit allem, was lebt, anzuerkennen. Mahatma Gandhi war genau hiervon überzeugt. 

Seite für Seite wird dem Leser und Bildbetrachter dieses schöne Tier vertrauter, das in unterschiedlichen Landschaften oft wie eingepasst wirkt, wie etwa in Graubünden in der Schweiz das "Rätische Grauvieh"

Über die sogenannten Keltenrinder wird man unterrichtet und kann sich mit den Galloway-Rindern befassen, die sofern sie frei aufgewachsen sind, sofort auf Angriff gehen, wenn man ihnen zu nahe kommt. 

Bisons sind ein Thema, auch Wisente in Polen, die in Europas letztem Urwald leben, aber auch Maduras aus Indonesien und Zebus aus dem asiatischen Raum. 

Es führt zu weit, im Rahmen einer Rezension auf all die Tiere einzugehen, die im Buch vorgestellt werden oder diese auch nur aufzuzählen. 

Eine wirkliche Schönheit ist das Sacha Ynaga aus Jakutien/Russland mit seinen beeindruckend wachen  Augen. Das weibliche Tier gibt 1000 Liter Milch im Jahr, wobei der Fettanteil 5 Prozent beträgt. Diese Rinder sind ein Kulturgut und eine bedeutende Genreserve für den Klimawandel.  Sie  können fühlen, leiden und vermissen wie man liest und ihr Glücklichsein drücken sie angeblich mit starken Emotionen aus. 

Von der Kuh in der Mythologie und Ritualen der Gegenwart und Vergangenheit, in denen Kühe die Hauptrolle spielen, liest man ebenso wie von den Rindern in der Kunst. Dann lernt man eine ganze Reihe französischer Rinderrassen kennen. Die Salers sind ein Göttergeschenk, weil sie durch ihre rote Farbe ganz besonders attraktiv sind. Andalusische Rinder und wiederum andere aus der Neuen Welt sind immer noch nicht alles, was es zu sehen gibt und man kann sich mit der Milch der Kühe ausgiebig befassen, die bekanntermaßen der Gesundheit des Menschen zuträglich ist. 

Alles in allen ist das Buch über Kuhrassen und Wildrinder ein Appell, die Artenvielfalt zu bewahren und achtsamer mit den Tieren umzugehen. Massentierhaltung ist natürlich kontraproduktiv, wenn man es mit der Bewahrung der Artenvielfalt Ernst meint. 

Ein großartiges Werk, das ich sehr gerne weiterempfehle, denn es schafft Bewusstsein.

Helga König

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Die Kuh. Eine Hommage - Das Buch mit berührenden Fotografien ursprünglicher Rinderrassen aus aller Welt und umfassenden Informationen (Deutsch) - 26x29,8 cm, 480 Seiten

Rezension: Vom Glück mit Hühnern zu leben- Manuela von Perfall & Jessica Jungbauer- Callwey

Die Autorin dieses Werkes ist Manuela von Perfall, die mit Hund, Papagei und Huhn auf einem Hof in der Nähe von München lebt. Jessica Jungbauer arbeitet als Fotografin und Autorin in Berlin. 

Im vorliegenden, reich bebilderten Buch stellen sie Hühnerfreunde und ihre Geschichten vor. Dabei liest man im Vorwort bereits etwas über die Historie dieses Tieres, das man im 6. Jahrtausend v. Chr. in China bereits kannte. 

Zwölf Frauen und ihre Hühner werden thematisiert. So erfährt man  auch stets, was deren Lieblingshuhn ist. In den einzelnen Textbeiträgen lernt man viel über das Verhältnis Mensch und Huhn. Jede der Damen trägt etwas zum "Hühner-ABC" bei, das sich alle merken sollten, die demnächst auch Hühner als Haustiere halten möchten. 

Isabelle Kerschbauer vom Ursteiner Hof erklärt, was Hühner fressen, was sie brauchen und welches Huhn am besten zu einem passt, während die Journalistin Canan Topcu  uns wissen lässt, dass Hühner sie erden und ihre Seelenverwandten sind. Sie mag federfüßige Zwerghühner am liebsten. Diese Tiere sollen übrigens weniger Bewegungsdrang als glattfüßige Rassen haben. Die Journalistin sagt u.a. "Hühner lassen sich nicht auf Kommando zähmen. Um ihr Vertrauen zu gewinnen, empfehlen sich, Geduld, Gespräch und Zurückhaltung."  Hühner sind uns Menschen offenbar gar nicht so unähnlich.

In einem Interview mit dem österreichischen Theater-, Film- und Fernsehschauspieler Gregor Bloéb, der auch Hühner züchtet,  - er ist der einzig befragte Mann im Buch-  sagt dieser, wie er auf die Idee kam, Hühner zu halten. Doch über sein Lieblingshuhn erfährt man leider nichts. Dafür  verrät er dem Leser ein Rezept für ein Huhn. Typisch Mann.

Anders verhält es sich bei Katharina de Ganay, die das "Sulmtaler" zu schätzen weiß, weil es eine hohe Legeleistung besitzt und leicht mästbar ist. Sie ist es auch, die die Leser wissen lässt, dass manche Hühner ab und an auf den Bäumen übernachten und dass sie nicht schwimmen können. 

Die Herzogin von Bayern mag ihre freien Hühner. Unterwürfige Salonhühner sind demnach nicht ihr Ding. Drei Lieblingshühner hat sie, mag auch deren Mischlinge und weiß, dass man diesen Tieren in puncto Optimismus und Beharrlichkeit etwas abschauen kann. Dass ihre Küken selbst auf dem mit Nympenburger Porzellan eingedeckten Tisch herumhüpfen dürfen, beweist ihre Tierliebe. 

Marianne Bauer lernt man anschließend kennen. Sie betreibt in der 6. Generation eine Land- und Viehwirtschaft im oberbayerischen Alpenvorland und vermittelt, was Tierliebe heißt. Auch die anderen Damen, die man durch die Textbeiträge und Interviews kennenlernt, erweitern die Kenntnisse über Hühner unterschiedlichster Art. 

Die Unternehmerin Eva Büchner mag den "Antwerpener Bartzwerg" am liebsten, der unkompliziert in der Haltung ist. Auf ihrem Hühnerspeiseplan stehen schwarze Sonnenblumenkerne, geschroteter Mais, gehackte Eierschalen, Kräuter aus dem Garten getrocknete Mehlwürmer und Käsekuchen. Dabei muss man wissen, dass Käse und Joghurt die Hühner zum Eierlegen anregen. 

Man erfährt wenig später, was Hühner zum Glücklichsein brauchen. Wichtig sind  vor allem Gebüsche, Verstecke, Grünflächen, Möglichkeiten zum Scharren und Sandbaden. Ein Kompost oder Misthaufen in der Nähe soll für sie übrigens der 7. Himmel sein. 

Über die sogenannte Hackordnung und das Komfortverhalten liest man Wissenswertes und auch das über den psychologischen Nutzen von Hühnern. Ein Interview  mit Dr. Karin Hediger ist sehr lesenswert. Hühner werden u.a. aus therapeutischen Gründen in Schulen eingesetzt, auch in Altersheimen. Sie funktionieren als Brückenbauer und sollen bei Depression, Angst, Autismus, Schwierigkeiten im Sozialverhalten, auch bei körperlichen Erkrankungen helfen. Wichtig ist, nicht nur ein Tier zu halten, denn Tiere möchten mit Artgenossen kommunizieren. Auch ist es wichtig, sie artgerecht zu halten. Dabei muss man wissen, dass nicht alle Hühner Kuscheltiere sind. Es ist notwendig, die Persönlichkeit des Tieres zu respektieren und sie zu nichts zwingen. 

Schön zu erfahren, dass es eine Organisation gibt, die 60 000 "ausgedienten" Legehennen einen artgerechten Lebensabend schenkt. 

Ich staune über die Hühnervielfalt und den liebevollen Umgang mit den Tieren. Im "Lookbook" zum Schluss lernt man diverse Hähne und Hennen im Großformat kennen. Besonders schön ist der "Amrock Hahn, gestreift", der sehr kinderfreundlich sein soll. Betont witzig schaut die "Zwergpaduaner Henne" aus, die als Italo-Schönheit gilt. 

Am Ende des Buches warten die Besitzer der Hühner mit einigen Eierspeisen auf. Sogar ein Eierlikör ist dabei. Damit zeigen sie die Nützlichkeit der Tiere, ohne diese sogleich in den Topf zu stecken und sie in einer Suppe zu verarbeiten. Lobenswert! 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Vom Glück, mit Hühnern zu leben: Hühnerfreunde und ihre Geschichten