Rezension: fragile- Pedro Jarque Krebs-teNeues- YellowKorner edition

#Pedro_Jarque_Krebs ist der Fotograf dieses traumhaft schönen Fotobandes mit Tierbildern. Geboren wurde er in #Lima in Peru. Er studierte Kunstgeschichte und Archäologie und machte in Paris an der #Sorbonne seinen Abschluss in Wirtschaftsphilosophie. Bereits im Jahr 1984 hatte er den ersten Preis in seiner Geburtsstadt in Schwarz-Weiß-Fotografie gewonnen. Zwischenzeitlich hat er mehr als 110 Preise und Auszeichnungen erhalten. Dabei wurde er im Jahre 2016 von der Zeitschrift #National_Geographic zum Fotografen des Monats gekürt. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. 

Wie man der Einleitung des vorliegenden Prachtbandes entnehmen kann, sind in den letzten 40 Jahren fast 60% aller Wirbeltiere ausgestorben. Der Bestand der Landtiere habe seit 1970 um 38% abgenommen, der Amphibien um 81 Prozent und der Fische um 36 Prozent. Ursache des Dramas sei die Vernichtung der Lebensräume, der #Klimawandel und seine Auswirkungen auf das #Ökosystem, die einzelnen Arten der Wilderei, die #Umweltverschmutzung und anderes mehr. 

Die derzeit 7 Milliarden Menschen verspeisen 56 Milliarden Tiere jährlich. Wenn dieser Konsum nicht drastisch eingeschränkt wird, werde unser gesamtes Ökosystem kollabieren. Nachhaltiger, verantwortungsvoller Konsum ist also dringend geboten. Uns allen muss bewusst werden, dass dann, wenn die Tiere von der Erde verschwinden, die Menschen ebenfalls zu existieren aufhören. 

Seite für Seite lernt man im Buch  auf insgesamt 190 Farbfotos wunderschöne, vom Aussterben bedrohte Tiere kennen und liest bei verschiedenen Fotos – manche Tiere sind aus unterschiedlichen Perspektiven abgelichtet- an den Seitenrändern Wissenswertes zu den abgebildeten Tieren. Diese informativen Texte sind wie alle anderen Texte des Buches in englischer, deutscher, spanischer und französischer Sprache abgedruckt. 

So kann man beispielsweise einen #Uhu bewundern und erfährt, dass die Augen des #Bengalenuhus das Licht hundertmal besser erfassten als unsere, allerdings seien diese Augen quasi bewegungsunfähig. In ihrer Heimat werden diese Vögel durch den Einsatz von Pestiziden und durch die Vernichtung der Lebensräume dezimiert. 

Fantastische Bilder von #Löwen werden getrübt von dem Text, dem man entnimmt, dass Jäger bis zu 40 000 Dollar dafür zahlen, aus Jagdsportzwecken einen Löwen erlegen zu dürfen. Fotos von Tigern, auch von einem #Jaguar werden ebenfalls gezeigt. Das anhaltende Schrumpfen der Jaguare sei dem Pelzhandel geschuldet. Beeindruckend sind die Fotos von den #Leoparden. Auch diese #Großkatzen seien vom Aussterben bedroht, weil ihre #Felle noch immer in der Damenwelt heiß begehrt sind. 

Dem #Polarwolf- auch ihn kann man in diesem Buch bewundern - setzt der Klimawandel und vor allem der zunehmende Verlust ungestörter Lebensräume arg zu. 

Sehr schöne Fotos von #Schimpansen, auch von #Orang_Utans, #Gorillas und anderen #Primaten stimmen nachdenklich, zumal wenn man liest wie nah sie genetisch uns Menschen stehen. Pedro Jarque Krebs fragt nicht grundlos: "Was macht uns zum Homo sapiens? Ist es das, was Vernunft und abstraktes Denken ermöglicht auf genetischer Ebene tatsächlich so unbedeutend?"

Unter den vielen Tieren, die man bewundern kann in diesem Werk ist auch ein #Erdmännchen. Dieses witzig ausschauende Tier frisst sogar Skorpione. 

Der #Yak, - auch er ist abgelichtet zu bewundern- soll ein großer Verbündeter der Menschen sein. Er lebt in abgelegenen Gebieten des Himalaja. Da die Tiere in der freien Natur exzessiv gejagt werden, sind nur noch wenige Exemplare vorhanden. 

Wirklich schlimm ist, was man über Elefanten erfährt: "Alle 15 Minuten stirbt ein Elefant wegen der #Gier nach #Elfenbein. In Zentralafrika ist der Bestand in nur 7 Jahren um 95% zurückgegangen. Ebenso furchtbar ist das, was man den #Nashörnern antut, auf deren Horn-  trotz Verbot - Jagd gemacht wird, weil ihm eine  heilende Wirkung zugeschrieben wird.

Was man durch dieses großartige Buch lernt? Dass die Natur wunderschöne Tiere hervorgebracht hat  aber der selbstsüchtige Mensch  diese offenbar  immer weniger wertzuschätzen vermag. 

Dieses großartige Werk macht bewusst, dass eine unserer Aufgaben darin besteht, dafür zu sorgen, dass endlich mehr für das Fortbestehen der Artenvielfalt getan wird. Es darf nicht sein, dass wir Tiere zukünftig nur noch in Büchern bewundern können.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Fragile - Der Bildband des meistprämierten Tierfotografen weltweit (Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch), 220 Seiten