Vögel auf Instagram- Josef H. Reichholf & Chris Gatcum-Gerstenberg



Josef H. Reichholf, einer der beiden Autoren des vorliegenden Bildbandes schreibt in der Einführung, dass Millionen von Menschen "Birdwatching" betreiben. Knapp 11000 Vogelarten gibt es noch auf unserer Welt 1200 Arten sind vom Aussterben bedroht. Weshalb die Vogelwelt von so vielen Menschen bewundert wird, machen die Fotos im vorliegenden Bildband deutlich. 

Der Ornithologe Josef H. Reichholf lehrte Naturschutz an der Technischen Universität München und leitete die Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung in der bayerischen Landeshauptstadt. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. 

Chris Gatcum ist als Journalist, Autor und Fotograf tätig. Er hat u.a. mehrere Fachbücher über Fotografie veröffentlicht. 

Seite für Seite  kann man in dieser Teamarbeit wunderschöne Vögel bestaunen, lernt deren Namen kennen, erfährt, wo und mit welcher Kamera sie abgelichtet worden sind. Zudem hat man die Chance, in kleinen Texten Anekdotisches über die Entstehung der ein oder anderen Aufnahme zu erfahren. 

So liest man von australischen Silberreihern, die zur gemeinsamen Nahrungssuche an Flussmündungen kommen, wenn es dort viele Fische gibt, auch von einer Hudsonelster, die im Yellowstone-Nationalpark, USA auf einem jungen Bison landete und kann sich der entsprechenden Bilder erfreuen, die einfach begeistern. 

Unglaublich vielfarbige Vögel wurden abgelichtet, darunter auch ein Fischertukan in Costa Rica, das eine großartige Biodiversität besitzt und ein Paradies für Naturfreunde darstellt. Dort auch lebt der Feuerkehlkolibri, den man im Bergwald  von Costa Rica häufig sehen kann. 

Die Farbenpracht der Kragentaube nimmt einen ebenso gefangen wie die Grüntöne des Hindurake, den man in Indien antrifft. Nicht zu vergessen, der Pfauentruthahn im UNESCO-Welterbe Nationalpark Tikal in Guatemala, der in seiner fein abgestimmten Farbschönheit Staunen macht. 

Eine Augenweide auch ist der Inkakakadu, form- und farbschön in seinen Weiß- und Orangetönen....!

Unmöglich im Rahmen der Rezension über all die Vögel hier, die im Buch zu sehen sind, etwas zu schreiben. Jedes Foto hätte ein individuelles Lob verdient. 

Fasziniert haben all die Eulen, die nicht durch Farbe, sondern durch ihre klugen Augen auf sich aufmerksam machen und schließlich der finnische Auerhahn, dessen Blautöne im Gefieder nur durch das grelle Rot um seine Augen für Momente in den Hintergrund treten.

Ganz zum Schluss lernt man im Register auch die vielen Fotografen und deren Websites kennen und blättert nochmals zurück auf der Suche nach seinem persönlichen Lieblingsbild. Möglicherweise ist es ja der chinesische Goldfasan, oder der Buntfalke aus Kanada. 

Sich zu entscheiden, fällt schwer, doch vielleicht muss man dies ja gar nicht, wenn man begriffen hat, dass ein Ranking auch in diesem Fall mehr schadet als nützt. 

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Rezension: Extremes Wetter- Martin Hedberg-teNeues


Autor dieses textlich sehr informativen, beeindruckend bebilderten Buches ist der Meteorologe Martin Hedberg. Er schreibt hier über "Extremwetter" wie wir es heute bereits beobachten können, doch auch darüber, wie es sich in Zukunft entwickeln wird. 

Es handelt zudem davon, so Hedberg im Vorwort, wie klein der Mensch ist, wenn die Natur ihre Kräfte sammelt und wie großartig es sein kann, wenn sich kraftvolle und ungewöhnliche Phänomene in der Atmosphäre ereignen. 

Das Buch nimmt seinen Anfang mit einer kleinen Wetterschule. Hier auch erfährt man, dass das Wetter die Voraussetzung für das Ökosystem auf der Erde schafft und dieses umgekehrt die Wettervariationen beeinflusst. Klima sei Wetterstatistik, wobei die Durchschnittstemperatur der Erde in diesem Zusammenhang der meist diskutierte Parameter sei. Man liest von fünf Zonen, d.h. von fünf Gebieten mit vergleichbarem Wetter und Klima: den Tropen, den Subtropen, die gemäßigte Zone, die Subpolare Zone und die Polarzone. Über Wasser liest man in diesem Zusammenhang auch, das einen großen Teil der Energie von den Tropen in die Polarregionen transportiert. 

Es folgen dann fünf Kapitel als da sind: Winde, Temperatur, Niederschlag, Wetterphänomene und das Wetter der Zukunft. 

In jedem Kapitel veranschaulichen imposante Fotos mit sehr gut erläuternden Texten Wetterphänomene. Im Kapitel über Winde geht es beispielweise um einen tropischen Zyklon, um einen verheerenden Sturm in Schweden, um einen Tornado und Kleintromben, um einen Hurrikan, einen Supertaifun, um Sandstürme, um Föhn, sprich warme Fallwinde, um Monsterwellen, das stürmische Meer, aber auch die Stille, die Orkane hervorbringt. 

Die Temperatur wird im Folgekapitel behandelt. Hier erfährt man mehr über die Extremwärme in Pakistan. Dort wurde es 2018 in der Stadt Turbat 53,5 Grad heiß. Das Land wird seither von Hitzewellen, Wasserknappheit, einem steigenden Meeresspiegel und extremen Wolkenbrüchen heimgesucht. Man liest über weichen Asphalt in Indien und tödliche Hitze, der sich Mensch und Tier nicht anpassen können. Interessant auch, dass die Wostok-Station in der Nähe des magnetischen Südpols einer der sonnigsten und niederschlagärmsten Orte der Erde ist. Trotz der vier Monate dauernden Polarnacht, gibt es dort mehr Sonnenstunden pro Jahr als beispielsweise in Südafrika.

Thematisiert werden  u.a. kalte Winde, dünne Luft und rascher Temperaturwechsel als auch Permafrost, der dann stattfindet, wenn Erde, Steine und Wasser im Boden zwei Jahre hintereinander gefroren sind. Bilder und Kommentierungen von Methanblasen und abschmelzenden Gletschern schockieren ebenso wie die Bilder des gestressten Regenwaldes der Meere. 

Ein großes Thema ist der Niederschlag. Hier auch liest man vom Regenweltrekord, von Barrikaden gegen das Wasser, vom Monsunregen in Malaysia, der Überschwemmungen und Erdrutsche mit sich bringt, auch von Überschwemmungen in Schweden und solchen in Venedig, von Küstenerosionen und schrumpfenden Regenwäldern. Waldrodungen zerstören keineswegs nur Lebensräume der Pflanzen und Tiere, sondern auch das Wetter. Waldrodungen sind für einen wesentlichen Teil der Treibhauseemissionen verantwortlich. 

Was noch? Thematisiert wird u.a. auch der Hagel und Phänomene wie Donner und Blitz, auch Föhnwolken und vieles andere mehr. 

Mit großem Interesse habe ich das letzte Kapitel des Buches gelesen. Hier geht es um das Wetter der Zukunft. Mit Sicherheit könne gesagt werden, dass es immer extremer werde.  

Die Klima- und Wetterveränderungen werden in folgende Kategorien untergliedert: 
1. Auftreten von Extremen 
2. Langsame Veränderungen 
3. Tipping Elements 

Was unter die einzelnen Kategorien fällt, wird aufgelistet, so etwa Hitzewellen, steigende Meere, Tod der Nadelwälder etc. und es wird erläutert, was es bedeutet, wenn die Temperaturen immer mehr steigen, was es zukünftig mit Niederschlägen, Winden, mit dem Phänomen, wenn die Gletscher schrumpfen auf sich hat, aber auch, dass Wetter und Klima nicht mehr zu den Mustern zurückfinden, die im 20. Jahrhundert als normal galten. 

Wir müssen, so der Autor, mit mehr Extremwetter rechnen und uns den Gefahren massiver Veränderungen stellen. Wenn wir nicht lernen, die Natur als Subjekt mit eigenem Wert und Daseinsberechtigung zu begreifen und mit dem übrigen Leben gemeinsam existieren, werden wir noch größere Probleme bekommen, wird sich die Natur immer launenhafter gestalten und wir werden sie noch nicht mal im Ansatz mehr kontrollieren können. 

Keine erfreulichen Aussichten.  

Maximal empfehlenswert 
Helga König

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Rezension: Rezension: BE MORE TREE- Was wir von den Bäumen lernen können- Alison Davie- Gerstenberg

Dieses informative und dabei kurzweilig zu lesende Buch mit Texten von Alison Davies ist seitens Lylean Lee sehr ansprechend illustriert worden. 
Dokumentiert wird die Lebensart von Bäumen, die ein wirklicher Leitfaden für unser eigenes Verhalten sein können. 

Im Rahmen einer kleinen Baumkunde lernt man verschiedene Bäume kennen und hier jeweils ihren wissenschaftlichen Namen, die Familie, wo der einzelne vorgestellte Baum wächst, wie er aussieht, zudem noch andere Fakten sowie nicht exakt überprüfbar Überliefertes. 

Zunächst aber lernt man in 7 Schritten die eigenen Wurzeln zu finden, bzw. lernt, sich solche im übertragenen Sinne wachsen zu lassen. Wer sie spürt, fühlt sich von ihnen gehalten und das ist in manchen Lebenssituationen überaus wichtig, wie sich jeder denken kann. Mitunter sind die Wurzeln lebensrettend, speziell wenn die Seele zu arg strapaziert wurde bzw. wird.

Sich Netzwerke zu schaffen und ähnlich wie die Bäume weise sein, das wird in diesem Buch sehr gut vermittelt und auch wie man mit Bäumen über seine Sorgen und Nöte sprechen kann. Bäume helfen dabei, Probleme zu lösen seit alters her. Sie geben Rat, auch wie man über sich selbst hinauswächst. So saßen die Eulen der Göttin Athene auf dem Olymp auf Buchen und war der Ginkgo schon in China und Japan vor Jahrhunderten den Tempelbaum. 

Man hält inne bei Sätzen wie etwa "Stehen Sie ganz still zwischen Bäumen und sie spüren eine Aura des Friedens und des Wohlbefindens." Braucht es noch mehr Anstöße, um die Nähe von Bäumen zu suchen? Ich denke nicht. 

Welcher Baum einem am nächsten steht, sagt viel über unser Wesen aus. Auch das lässt sich mittels des Büchleins leicht herausfinden. 

Sehr empfehlenswert. 

Helga König 

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Rezension: Die erstaunliche Welt der Tiere- Gerstenberg


In diesem Bildband werden  Arbeiten der zehn weltweit besten Naturfotografen präsentiert. Allen gemeinsam ist, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Schaffens eine Auszeichnung beim Wettbewerb "Wildlife Photographer oft the Year" erhalten haben. Einige der Fotografen haben ein Biologiestudium absolviert, andere eine künstlerische Ausbildung. Gemeinsam ist ihnen eine große Leidenschaft für die Natur. 

Für manche der Fotografen bleibt die wissenschaftliche Ausbildung von großer Bedeutung, nicht zuletzt, weil es ihnen hilft, das Beobachtete richtig zu deuten. Dennoch ist für alle Fotografen der gezeigten Bilder die künstlerische Vision von übergeordneter Bedeutung. 

Bei den zehn Fotografen handelt es sich um: Tui de Roy, Hannu Hautala, Tim Laman, Klaus NIgge, Thomas P Peschak, Cyril Ruoso, Brian Skerry, Stefano Unterthiner, Steve Winter und Art Wolfe.

Vor der ausgewählten Werkschau jedes dieser Fotografen erfährt man Wissenswertes zur Person. Die Fotos selbst werden allesamt textlich ausführlich erläutert, so auch das Foto "Der Falke und der Vulkan" von Tui de Roy. Dieser Fotograf schreibt  zu seiner Passion: " Das größte Geschenk, das mir die Fotografie gemacht hat, ist das bessere Sehvermögen. Dadurch habe ich gelernt, kleinste Veränderungen des natürlichen Lichts sehr genau zu erkennen und feine Konturen, Formen und Farben zu erforschen. Ich finde das zutiefst erfüllend, selbst ohne Kamera.“ 

100 traumhafte Tierfotografien laden zum Bestaunen ein. Zu bewundern gibt es auch den "König der Philippinen". Das ist der größte Adler der Welt. Er gilt genau wie der Orang-Utan als Symbol für den tropischen Regenwald. Klaus Knigge, der Fotograf, schreibt, dass er die meiste Zeit mit dem Licht im Wald auf den Philippinen unzufrieden war. Dort im Wald gäbe es zwar reichlich Schatten, Kontraste und Strukturen, jedoch sei das Licht für diese Aufnahme erst spätnachmittags perfekt gewesen. Ein tolles Foto! 

Auch Unterwasseraufnahmen werden gezeigt, so etwa von wunderschönen Paradiesfischen. Der Fotograf Brian Skerry schreibt "Ich betrachte den Ozean oft als lebendiges Kaleidoskop. Jedes Mal, wenn ich hineinschaue, sehe ich etwas anderes. Es verändert sich ständig und steckt voller Farbe, Bewegung und Licht."

Was noch? Hervorheben möchte ich die Schneeeulenjungen von Art Wolfe, die hinter Mohnblumen und Silberwurz kauern und nicht grundlos als arktische Juwelen im Buch bezeichnet werden. Sie wirken putzig und klug zugleich, beobachten und staunen, ganz so wie ihr Meisterfotograf. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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