Rezension: Was Tiere denken –Intelligenz und Emotion in der Wildnis-Marianne Taylor –Gerstenberg


Marianne Taylor, die Autorin dieses Buches, hat sich auf Evolutionsbiologie spezialisiert und  untersucht den Zusammenhang zwischen Lebensraum, Verhalten und Evolution bei Tieren. 

Sie hat ihr Werk in 9 Kapitel untergliedert und befasst sich dort mit folgenden Fähigkeiten bestimmter Tiere: Gehirnleistung, Rechnen, Kommunikation, Bonding, Bewusstsein, Gewinnen, Resilienz, Fürsorge und Kultur. 

Ob nun Schimpanse, Haushund, Löwe, Elster, Kolkrabe, Haushuhn oder Bonobo, um nur einige von den insgesamt 60 thematisierten Tierarten zu nennen, alle beeindrucken durch ihre besonderen Fähigkeiten und zeigen, dass der Mensch keineswegs die Krone der Schöpfung ist. 

Wer mehr über Tiere weiß,- dieses Buch leistet diesbezüglich Hervorragendes, wird achtsamer mit der Geschöpfen der Natur umgehen und begeistert sein von diesem Biologieunterricht vom Feinsten. 

Neben den informativen Texten, beeindrucken die 80 exzellenten Tierbilder von renommierten Naturfotografen.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Wunder der Natur-Beatrice Forshal- Prestel



Der Untertitel dieses informativen, zutiefst berührenden und zugleich aufrüttelnden Buches heißt "Eine Hommage an die letzten Tiere und Pflanzen ihrer Art."  

Die Autorin Beatrice Forshall studierte Illustration am Falmouth College of Art. Die eindrucksvollen Bilder in diesem textreichen Buch wurden mit einer Tiefdruckpresse hergestellt. Da die Druckplatten filigran sind, sollen zumeist nur 25 Abzüge möglich sein. Beatrice Forshall hat 18 Monate für das vorliegende Werk recherchiert. Sie schreibt, dass in dieser Zeit 111 Arten ausgestorben sind. Es wird vermutet, dass mit dem Auftauchen der Menschheit dieses evolutionär bedingte Sterben um das Tausendfache beschleunigt wurde. 

Die Autorin möchte in diesem Buch zeigen, welchen Einfluss wir Menschen auf das Artensterben haben und beginnt mit gefährdeten Arten, die Sauerstoff erzeugen, Kohlendioxid absorbieren oder direkt vom Klimawandel beeinflusst sind. Zu diesen Arten zählt beispielsweise Plankton, auch der Tristanpinguin, der Paranussbaum oder aber auch das Moos

Moose, so erfährt man, gibt es schon seit 450 Millionen Jahren. Sie hätten zur Entstehung der Erdatmosphäre beigetragen und mitgeholfen das Erdreich zu erzeugen. Dichte Mooskolonien können große Wassermengen speichern und diese in trockener Witterung wieder abgeben. In Schottland soll es noch 700 Arten von Moosen geben. Das ist aber bei Weitem nicht alles, was man über Moose erfährt. Klar machen sollte man sich, dass Moose empfindlich auf den Klimawandel und die Umweltverschmutzung reagieren. Ihren Aufgaben können sie dann allerdings nicht mehr nachkommen.

Alsdann lernt man eine Vielzahl gefährdeter Arten kennen, die im Wasser leben, es reinigen oder Kohlendioxid aus ihm aufnehmen Unter diesen befinden sich beispielweise Korallen. Das sind Tiere- Kolonien aus einzelnen Polypen. Bewusst machen sollte man sich, dass Korallen nur eine Zukunft haben, wenn wir den CO2- Ausstoß verringern. 

Wissenswertes über Wildlachse kann man über drei Seiten hinweg lesen. Ihr Bestand im Pazifik ist um 99% gesunken und sinkt  im Atlantik ebenfalls seit Jahrzehnten. 

Auch über Orcas liest man Trauriges. Es handelt sich hierbei um die größten Vertreter der Familie der Delphine. Und so geht es weiter und weiter in diesem Stil der Hiobsbotschaften. 

Informative Texte wechseln sich mit eindrucksvollen Illustrationen ab. Dann ist der Boden Thema, genauer gefährdete Arten, die aus dem Boden wachsen, ihn nähren oder durch Landnutzung bedroht werden. So etwa die Schachblume. Hier liest man Wissenswertes  auch zu anderen Wiesenpflanzen, nicht zuletzt auch vom Gewöhnlichen Hornklee, der dabei hilft, Nutztiere vor Parasiten zu schützen. Schon geringe Mengen Stickstoffdünger reduzierten den Bestand von Wildblumen und Pilzen drastisch, Zudem vernichten Herbizide diese Organismen und Pestizide töten ihre Bestäuber. 

Alsdann wird der Homo Sapiens fokussiert. Seit Beginn der Zivilisation habe der Mensch die Hälfte aller Pflanzen und 83% der wild lebenden Säugetiere ausgerottet. Ja, es ist wahr, "Indem wir den Planeten vergiften, vergiften wir uns auch selbst." In unserem Körper könne man 50 Chemikalien nachweisen, die vor nur 60 Jahren noch nicht darin auftauchten. Es geht in dem Kapitel, das den Titel "Homo Sapiens" trägt, um gefährdete Arten, die durch den Handel mit Wildtieren, Bejagung und die Zerstörung ihres Lebensraums bedroht werden. Dazu zählen u.a. die Wildbienen. Die Chemikalien, die auf den Pflanzen aufgebracht werden, verminderten die Fruchtbarkeit der Bienen und schwächten ihr Immunsystem, ihr Gedächtnis und ihren Orientierungssinn. Eine Untersuchung von 1000 französischen Bauernhöfen habe ergeben, dass der Einsatz von weniger Pestiziden auf 86% der Bauernhöfe mehr Ertrag brachte. Bienen sind wichtig für unsere Obstbäume. Wer sie am Leben halten möchte, sollte kein Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel sprühen. 

Ich möchte es bei diesen Beispielen belassen. Jeder einzelne Beitrag im Buch schockiert und stimmt mehr als nur nachdenklich. Bewusster zu leben, ist zwingend notwendig. Was wir tun können, kann man den letzten Seiten des Buches entnehmen. Jeder sollte damit möglichst rasch beginnen, die Vorschläge umzusetzen, wenn wir unserem Planeten noch eine Chance geben wollen und damit uns selbst.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Mutter Erde-Die Schönheit unserer Erde- Marsel van Oosten- teNeues






Dieser Prachtbildband des Fotografen Marsel van Oosten beginnt mit den Worten: "Die größte Bedrohung, der unser Planet ausgesetzt ist, ist unsere Überzeugung, dass die Anderen ihn schon retten werden."

Marsel van Oosten ist übrigens der einzige Fotograf, der die wichtigen Auszeichnungen "Wildlife Photographer oft the Year", "International Travel Photographer oft the Year" und "Travel Photographer of the Year" gewonnen hat. 

Das Vorwort hat Dr. Bret Weinstein verfasst. Er forscht seit über zwei Jahrzehnten in der Evolutionsbiologie. Derzeit forscht er die evolutionäre Bedeutung breiter Trends in der menschlichen Geschichte und arbeitet an einem stabilen, auf der Spieltheorie basierenden Weg nach vorne für die Menschheit. 

An das Vorwort schließt sich ein umfangreiches Interview von Aleena von Storms mit dem Fotografen an. Wie Weinstein in seinem Vorwort so treffend formuliert, müssen wir die Welt dokumentieren, bevor wir sie verlieren; doch wichtiger sei- und da stimme ich ihm vollkommen zu, dass wir den Wert der Welt in einen schärferen Fokus bringen. Es ist einfach wahr, wenn er schreibt, nur wenn die Menschheit verstehe, was auf dem Spiel stehe, werde sie bereit sein, diesem tragischen Prozess Einhalt zu gebieten und ihm entgegenzuwirken. 

Aleen befragt Marcel van Oosten zunächst über ihn, bevor sie ihn zum Buch interviewt. Hier findet man, so der Fotograf, eine Auswahl seiner Lieblingsbilder der letzten 15 Jahre. Für ihn ist diese Auswahl eine visuelle Feier der Schönheit der Natur. Man erfährt nicht nur, woher der Titel stammt und worin nach seiner Meinung die Bedrohungen für die Tierwelt stammen. So lässt er  z.B. die 800. 000.000  Tonnen Plastik nicht unerwähnt, die jährlich im Meer landen. 

Nach seiner Ansicht sind Überbevölkerung und extremer Konsum die Hauptursachen des Artensterbens. 

Der Fotograf sagt, auf die Frage, ob er ein Denker sei, er versuche, eine irrationale Welt und irrationales Verhalten zu verstehen. Davon gäbe es, da kann man ihm nur zustimmen, in letzter Zeit sehr viel. Ihn treibe dies zum Wahnsinn. So schreibt er, dass unsere Gesellschaft Rückschritte in Richtung Stammessysteme mache, jede Meinung sei polarisierend und politisch. Für ihn sei aus Gründen, die er nennt, die freie Gesellschaft auf dem Rückschritt. Stimmt.

Man erfährt u.a., woher er seine Inspiration nimmt, wie er zu seinen Auszeichnungen steht, was das Geheimnis seines Erfolgs ist, wie er zur Bildmanipulation steht und vieles andere mehr. 

Alsdann folgen die wahnsinnig imposanten Aufnahmen von Marcel van Oosten. Zuerst Bilder, die in Afrika entstanden sind. Die Fotos sind auf den letzten Seiten nochmals im kleinen Format zu sehen und in englischer Sprache jeweils kurz beschrieben.  Insgesamt sind ansonsten die Texte in Englisch und Deutsch verfasst. Dabei erfährt man stets, wo die Bilder entstanden sind. Die Aufnahmen von Afrika wurden realisiert in Botswana, Libyen, Kenia, Namibia, Madagaskar, in Südafrika, im Chad, in Sambia und in Ägypten. Beeindruckende Tierbilder und bedrückende Fotos der Flora, auch Landschaftsbilder sorgen für Aha-Erlebnisse und viel Nachdenklichkeit. 

Es folgt eine Reihe von Aufnahmen, die in den USA entstanden sind, auch hier einige Tierbilder, vor allem aber imposante Landschaftsaufnahmen. Fotos, die in der Antarktis realisiert wurden und solche in South Georgia beeindrucken ebenso wie die Landschaftsbilder aus dem Iran und die Fotos von Goldstumpfnasen und anderen Motiven aus China wie auch Japan und anderen Ländern mehr. 

Auf einzelne Fotos hier einzugehen, führt zu weit. 

Allen Bildern gemeinsam ist der Appell, die Natur in ihrer ganzen Schönheit zu achten und wertzuschätzen sowie ihr eine Chance zu geben, auch zukünftig weiter bestehen zu können. 
Es liegt in der Hand von uns allen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Honig der Alpen- Johannes Gruber, Dominik Flammer, Sylvian Müller- at Verlag



Zu den Autoren dieses Prachtbandes: 
Johannes Gruber ist ausgebildeter Önologe, Pomologe und Wanderimker, Dominik Flammer Buchhautor und Essensforscher und Sylvan Müller Fotograf. 

Bei der Publikation geht es um außergewöhnliche Honige, leidenschaftliche Imker und die Bedeutung der Honigvielfalt für die kulinarische Identität des Alpenraums. 

Untergliedert ist das Buch in vier große Abschnitte mit diversen Kapiteln. Dabei erfährt man zunächst Wissenswertes über die Geschichte des Honigs in den Alpen. Beleuchtet wird hier zunächst der Ursprung der alpinen Bienen, die vor etwa 100 Millionen Jahren, lange bevor es die Alpen gab, auftauchten. Man liest von der großen Eiszeit, die vor 12000 Jahren zu Ende ging und wie sich einige Pflanzenarten in den Alpen damals rascher verbreiteten als andere. Es waren Birken und Kiefern, mit denen alles begann. Die wohl wichtigste Pflanze für die Biene, nämlich die Fichte, wurde in den Alpen vor 9000 Jahren heimisch. 

In der Folge erfährt man dann mehr über die drei mitteleuropäischen Bienenrassen. Das sind diejenigen, die sich der wandelnden Umwelt und den Klimaschwankungen anpassten. Wie es zur Honiggewinnung durch den Menschen kam, liest man in der Folge und auch, dass erst im 19. Jahrhundert durch die Erfindung der Honigschleuder aus den Bienenwaben Honig gewonnen werden konnte, ohne die Waben zu beschädigen. 

Man erfährt weiter Wissenswertes vom Wandel der Bienenbehausungen und vom alpinen Honighandel, liest zudem Näheres zur Wertschätzung des Honigs in Zeiten, in denen der Industriezucker als krankmachende Kalorienbombe in Verruf geraten ist. 

Im Rahmen der Geschichte des Honigs in den Alpen geht es auch um Honiggerichte und Honiggebäcke der dortigen Bevölkerung. "Von der Pflanze bis ins Glas" heißt die Überschrift eines Kapitels, in dem man nicht nur erfährt, wie Blütennektar entsteht, sondern man erfährt auch mehr über das Zusammenspiel von Läusen und Bienen. Stichwort Waldhonig. 

Über die Aromen im Honig wird man gut aufgeklärt, bevor die Honiglandschaften und ihre Imker vorgestellt werden. 14 Imker werden im Rahmen von 5 Kapiteln eindrucksvoll porträtiert, zudem wird zu Beginn dieser Kapitel aufgelistet, welche Honige in welchen Regionen der Alpen vorkommen.  

Was dann folgt, ist ein Lexikon der alpinen Sortenhonige. 48 der insgesamt 100 Sortenhonige haben in den Alpen ihre Heimat. Einige sogar gibt es ausschließlich dort. Dabei orientiert sich die die sensorische Beschreibung im vorliegenden Lexikon auf möglichst reinsortige Honige. 

Zu jedem der 48 Honige erfährt man, wo genau er vorkommt. Alsdann wird der Honig sehr gut beschrieben und man erfährt auch jeweils Wissenswertes zur Pflanze. 

Besonders neugierig machen mich die Honigsorten, die sehr selten sind, wie etwa der „Esparsettenhonig“, der höchst selten reinsortig zu finden ist und bei dem die Kristallisation sehr rasch und feinkörnig erfolgt. Seine Fruchtaromen zeichnen ihn offenbar aus. Die Pflanze selbst zählt zur Familie der Hülsenfrüchte. 

Rar ist auch der "Goldrutenhonig", der aufgrund eines höheren Fructoseanteils lange flüssig bleibt Dieser Honig soll sehr aromatisch sein. 

Die Honigporträts im Buch sind allesamt sehr ausführlich, gut und präzise beschrieben

Im Anhang dann findet man ein Wörterbuch der Imkerei. In den Sprachen Deutsch, Italienisch, Französisch, Slowenisch und eine Liste der Bezugsquellen für seltene Sortenhonige.

Das Buch besticht nicht nur der vielen Informationen wegen, sondern auch aufgrund der eindrucksvollen Fotos.

Für alle, die Honig zu schätzen wissen, ist dieses Werk eine große Bereicherung.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Die letzten ihrer Art- Joachim Schmeisser-teNeues


Der mit dem Hasselblad Master Award ausgezeichnete Profi-Fotograf Joachim Schmeisser ist für seine außergewöhnlichen und berührenden Porträts der bedrohten Tierarten in Afrika bekannt. Dabei besteht sein Anliegen darin, die Schönheit und Einzigartigkeit unseres Planeten zu zeigen und die Sensibilität für ein Thema zu vergrößern, das uns alle angeht. 

In seinem Vorwort, das in deutscher und englischer Sprache abgedruckt ist, lässt er die Leser wissen, dass wir derzeit das sechste große Artensterben in der Geschichte erleben, denn täglich verschwinden momentan etwa 150 Arten für immer von der Erde. Ein solcher Verlust an Biodiversität sei noch weitaus bedrohlicher als der Klimawandel, weil die Artenvielfalt die Grundlage unserer Existenz sei.

Allein die Wildtiere Afrikas hätten schon 75% ihres natürlichen Lebensraums verloren und lebten heute nahezu ausnahmslos in Naturschutzgebieten oder Reservaten. 

Dem passionierten Fotografen sind in den vielen Jahren seiner Arbeit einige der größten und wundervollsten Geschöpfe Afrikas, wie er sie nennt, besonders ans Herz gewachsen. Er zählt folgende Tiere auf: Elefant, Nashorn, Giraffe, Löwe, Gepard und Berggorilla. Eben diesen Tieren hat er das vorliegende Buch gewidmet. 

Dabei sind die Bilder Hommage und Mahnung zugleich, "eine visuelle Botschaft mit dem Ziel, unseren getrübten Blick auf eine, unendlich komplexe und verletzbare Natur zu schärfen und zu erkennen, welche Schätze wir unwiederbringlich verlieren können."

Der Menschenfreund Djimon Hounsou ist des Lobes voll im Hinblick auf das Engagement des Fotografen, wie man dessen einfühlsamem Textbeitrag entnehmen kann. 

Die Fotos von den Tieren sind unendlich beeindruckend und die erläuternden Texte dazu (in deutscher und englischer Sprache), bringen den Lesern die abgelichteten Geschöpfe und ihr momentanes Schicksal noch näher. 

Dass selbst die Löwen vom Aussterben bedroht sind, hat sich gewiss noch nicht überall herumgesprochen. 

Die Fotos von Löwen, speziell dem männlichen beeindrucken mich am meisten, vielleicht wegen der erhabenen Schönheit und Stärke, die bei diesen Tieren zu Ausdruck kommt. 

Die Nashörner wirken geradezu urzeitlich und die Elefanten symbolisieren schließlich Afrika so wie es einst gewesen sein mag, vor langer, langer Zeit. 

Jedes einzelne Foto verdiente es beschrieben zu werden. Bestaunt und bewundert habe ich alle. Genau das sollten Sie auch tun.

Geblieben ist die Melancholie, die von fast allen Bildern ausgeht. Joachim Schmeisser hat sie gewiss  festgehalten, um uns wachzurütteln. Doch vielleicht ist es schon viel zu spät.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Vögel auf Instagram- Josef H. Reichholf & Chris Gatcum-Gerstenberg



Josef H. Reichholf, einer der beiden Autoren des vorliegenden Bildbandes schreibt in der Einführung, dass Millionen von Menschen "Birdwatching" betreiben. Knapp 11000 Vogelarten gibt es noch auf unserer Welt 1200 Arten sind vom Aussterben bedroht. Weshalb die Vogelwelt von so vielen Menschen bewundert wird, machen die Fotos im vorliegenden Bildband deutlich. 

Der Ornithologe Josef H. Reichholf lehrte Naturschutz an der Technischen Universität München und leitete die Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung in der bayerischen Landeshauptstadt. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. 

Chris Gatcum ist als Journalist, Autor und Fotograf tätig. Er hat u.a. mehrere Fachbücher über Fotografie veröffentlicht. 

Seite für Seite  kann man in dieser Teamarbeit wunderschöne Vögel bestaunen, lernt deren Namen kennen, erfährt, wo und mit welcher Kamera sie abgelichtet worden sind. Zudem hat man die Chance, in kleinen Texten Anekdotisches über die Entstehung der ein oder anderen Aufnahme zu erfahren. 

So liest man von australischen Silberreihern, die zur gemeinsamen Nahrungssuche an Flussmündungen kommen, wenn es dort viele Fische gibt, auch von einer Hudsonelster, die im Yellowstone-Nationalpark, USA auf einem jungen Bison landete und kann sich der entsprechenden Bilder erfreuen, die einfach begeistern. 

Unglaublich vielfarbige Vögel wurden abgelichtet, darunter auch ein Fischertukan in Costa Rica, das eine großartige Biodiversität besitzt und ein Paradies für Naturfreunde darstellt. Dort auch lebt der Feuerkehlkolibri, den man im Bergwald  von Costa Rica häufig sehen kann. 

Die Farbenpracht der Kragentaube nimmt einen ebenso gefangen wie die Grüntöne des Hindurake, den man in Indien antrifft. Nicht zu vergessen, der Pfauentruthahn im UNESCO-Welterbe Nationalpark Tikal in Guatemala, der in seiner fein abgestimmten Farbschönheit Staunen macht. 

Eine Augenweide auch ist der Inkakakadu, form- und farbschön in seinen Weiß- und Orangetönen....!

Unmöglich im Rahmen der Rezension über all die Vögel hier, die im Buch zu sehen sind, etwas zu schreiben. Jedes Foto hätte ein individuelles Lob verdient. 

Fasziniert haben all die Eulen, die nicht durch Farbe, sondern durch ihre klugen Augen auf sich aufmerksam machen und schließlich der finnische Auerhahn, dessen Blautöne im Gefieder nur durch das grelle Rot um seine Augen für Momente in den Hintergrund treten.

Ganz zum Schluss lernt man im Register auch die vielen Fotografen und deren Websites kennen und blättert nochmals zurück auf der Suche nach seinem persönlichen Lieblingsbild. Möglicherweise ist es ja der chinesische Goldfasan, oder der Buntfalke aus Kanada. 

Sich zu entscheiden, fällt schwer, doch vielleicht muss man dies ja gar nicht, wenn man begriffen hat, dass ein Ranking auch in diesem Fall mehr schadet als nützt. 

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Rezension: Extremes Wetter- Martin Hedberg-teNeues


Autor dieses textlich sehr informativen, beeindruckend bebilderten Buches ist der Meteorologe Martin Hedberg. Er schreibt hier über "Extremwetter" wie wir es heute bereits beobachten können, doch auch darüber, wie es sich in Zukunft entwickeln wird. 

Es handelt zudem davon, so Hedberg im Vorwort, wie klein der Mensch ist, wenn die Natur ihre Kräfte sammelt und wie großartig es sein kann, wenn sich kraftvolle und ungewöhnliche Phänomene in der Atmosphäre ereignen. 

Das Buch nimmt seinen Anfang mit einer kleinen Wetterschule. Hier auch erfährt man, dass das Wetter die Voraussetzung für das Ökosystem auf der Erde schafft und dieses umgekehrt die Wettervariationen beeinflusst. Klima sei Wetterstatistik, wobei die Durchschnittstemperatur der Erde in diesem Zusammenhang der meist diskutierte Parameter sei. Man liest von fünf Zonen, d.h. von fünf Gebieten mit vergleichbarem Wetter und Klima: den Tropen, den Subtropen, die gemäßigte Zone, die Subpolare Zone und die Polarzone. Über Wasser liest man in diesem Zusammenhang auch, das einen großen Teil der Energie von den Tropen in die Polarregionen transportiert. 

Es folgen dann fünf Kapitel als da sind: Winde, Temperatur, Niederschlag, Wetterphänomene und das Wetter der Zukunft. 

In jedem Kapitel veranschaulichen imposante Fotos mit sehr gut erläuternden Texten Wetterphänomene. Im Kapitel über Winde geht es beispielweise um einen tropischen Zyklon, um einen verheerenden Sturm in Schweden, um einen Tornado und Kleintromben, um einen Hurrikan, einen Supertaifun, um Sandstürme, um Föhn, sprich warme Fallwinde, um Monsterwellen, das stürmische Meer, aber auch die Stille, die Orkane hervorbringt. 

Die Temperatur wird im Folgekapitel behandelt. Hier erfährt man mehr über die Extremwärme in Pakistan. Dort wurde es 2018 in der Stadt Turbat 53,5 Grad heiß. Das Land wird seither von Hitzewellen, Wasserknappheit, einem steigenden Meeresspiegel und extremen Wolkenbrüchen heimgesucht. Man liest über weichen Asphalt in Indien und tödliche Hitze, der sich Mensch und Tier nicht anpassen können. Interessant auch, dass die Wostok-Station in der Nähe des magnetischen Südpols einer der sonnigsten und niederschlagärmsten Orte der Erde ist. Trotz der vier Monate dauernden Polarnacht, gibt es dort mehr Sonnenstunden pro Jahr als beispielsweise in Südafrika.

Thematisiert werden  u.a. kalte Winde, dünne Luft und rascher Temperaturwechsel als auch Permafrost, der dann stattfindet, wenn Erde, Steine und Wasser im Boden zwei Jahre hintereinander gefroren sind. Bilder und Kommentierungen von Methanblasen und abschmelzenden Gletschern schockieren ebenso wie die Bilder des gestressten Regenwaldes der Meere. 

Ein großes Thema ist der Niederschlag. Hier auch liest man vom Regenweltrekord, von Barrikaden gegen das Wasser, vom Monsunregen in Malaysia, der Überschwemmungen und Erdrutsche mit sich bringt, auch von Überschwemmungen in Schweden und solchen in Venedig, von Küstenerosionen und schrumpfenden Regenwäldern. Waldrodungen zerstören keineswegs nur Lebensräume der Pflanzen und Tiere, sondern auch das Wetter. Waldrodungen sind für einen wesentlichen Teil der Treibhauseemissionen verantwortlich. 

Was noch? Thematisiert wird u.a. auch der Hagel und Phänomene wie Donner und Blitz, auch Föhnwolken und vieles andere mehr. 

Mit großem Interesse habe ich das letzte Kapitel des Buches gelesen. Hier geht es um das Wetter der Zukunft. Mit Sicherheit könne gesagt werden, dass es immer extremer werde.  

Die Klima- und Wetterveränderungen werden in folgende Kategorien untergliedert: 
1. Auftreten von Extremen 
2. Langsame Veränderungen 
3. Tipping Elements 

Was unter die einzelnen Kategorien fällt, wird aufgelistet, so etwa Hitzewellen, steigende Meere, Tod der Nadelwälder etc. und es wird erläutert, was es bedeutet, wenn die Temperaturen immer mehr steigen, was es zukünftig mit Niederschlägen, Winden, mit dem Phänomen, wenn die Gletscher schrumpfen auf sich hat, aber auch, dass Wetter und Klima nicht mehr zu den Mustern zurückfinden, die im 20. Jahrhundert als normal galten. 

Wir müssen, so der Autor, mit mehr Extremwetter rechnen und uns den Gefahren massiver Veränderungen stellen. Wenn wir nicht lernen, die Natur als Subjekt mit eigenem Wert und Daseinsberechtigung zu begreifen und mit dem übrigen Leben gemeinsam existieren, werden wir noch größere Probleme bekommen, wird sich die Natur immer launenhafter gestalten und wir werden sie noch nicht mal im Ansatz mehr kontrollieren können. 

Keine erfreulichen Aussichten.  

Maximal empfehlenswert 
Helga König

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Rezension: Rezension: BE MORE TREE- Was wir von den Bäumen lernen können- Alison Davie- Gerstenberg

Dieses informative und dabei kurzweilig zu lesende Buch mit Texten von Alison Davies ist seitens Lylean Lee sehr ansprechend illustriert worden. 
Dokumentiert wird die Lebensart von Bäumen, die ein wirklicher Leitfaden für unser eigenes Verhalten sein können. 

Im Rahmen einer kleinen Baumkunde lernt man verschiedene Bäume kennen und hier jeweils ihren wissenschaftlichen Namen, die Familie, wo der einzelne vorgestellte Baum wächst, wie er aussieht, zudem noch andere Fakten sowie nicht exakt überprüfbar Überliefertes. 

Zunächst aber lernt man in 7 Schritten die eigenen Wurzeln zu finden, bzw. lernt, sich solche im übertragenen Sinne wachsen zu lassen. Wer sie spürt, fühlt sich von ihnen gehalten und das ist in manchen Lebenssituationen überaus wichtig, wie sich jeder denken kann. Mitunter sind die Wurzeln lebensrettend, speziell wenn die Seele zu arg strapaziert wurde bzw. wird.

Sich Netzwerke zu schaffen und ähnlich wie die Bäume weise sein, das wird in diesem Buch sehr gut vermittelt und auch wie man mit Bäumen über seine Sorgen und Nöte sprechen kann. Bäume helfen dabei, Probleme zu lösen seit alters her. Sie geben Rat, auch wie man über sich selbst hinauswächst. So saßen die Eulen der Göttin Athene auf dem Olymp auf Buchen und war der Ginkgo schon in China und Japan vor Jahrhunderten den Tempelbaum. 

Man hält inne bei Sätzen wie etwa "Stehen Sie ganz still zwischen Bäumen und sie spüren eine Aura des Friedens und des Wohlbefindens." Braucht es noch mehr Anstöße, um die Nähe von Bäumen zu suchen? Ich denke nicht. 

Welcher Baum einem am nächsten steht, sagt viel über unser Wesen aus. Auch das lässt sich mittels des Büchleins leicht herausfinden. 

Sehr empfehlenswert. 

Helga König 

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Rezension: Die erstaunliche Welt der Tiere- Gerstenberg


In diesem Bildband werden  Arbeiten der zehn weltweit besten Naturfotografen präsentiert. Allen gemeinsam ist, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Schaffens eine Auszeichnung beim Wettbewerb "Wildlife Photographer oft the Year" erhalten haben. Einige der Fotografen haben ein Biologiestudium absolviert, andere eine künstlerische Ausbildung. Gemeinsam ist ihnen eine große Leidenschaft für die Natur. 

Für manche der Fotografen bleibt die wissenschaftliche Ausbildung von großer Bedeutung, nicht zuletzt, weil es ihnen hilft, das Beobachtete richtig zu deuten. Dennoch ist für alle Fotografen der gezeigten Bilder die künstlerische Vision von übergeordneter Bedeutung. 

Bei den zehn Fotografen handelt es sich um: Tui de Roy, Hannu Hautala, Tim Laman, Klaus NIgge, Thomas P Peschak, Cyril Ruoso, Brian Skerry, Stefano Unterthiner, Steve Winter und Art Wolfe.

Vor der ausgewählten Werkschau jedes dieser Fotografen erfährt man Wissenswertes zur Person. Die Fotos selbst werden allesamt textlich ausführlich erläutert, so auch das Foto "Der Falke und der Vulkan" von Tui de Roy. Dieser Fotograf schreibt  zu seiner Passion: " Das größte Geschenk, das mir die Fotografie gemacht hat, ist das bessere Sehvermögen. Dadurch habe ich gelernt, kleinste Veränderungen des natürlichen Lichts sehr genau zu erkennen und feine Konturen, Formen und Farben zu erforschen. Ich finde das zutiefst erfüllend, selbst ohne Kamera.“ 

100 traumhafte Tierfotografien laden zum Bestaunen ein. Zu bewundern gibt es auch den "König der Philippinen". Das ist der größte Adler der Welt. Er gilt genau wie der Orang-Utan als Symbol für den tropischen Regenwald. Klaus Knigge, der Fotograf, schreibt, dass er die meiste Zeit mit dem Licht im Wald auf den Philippinen unzufrieden war. Dort im Wald gäbe es zwar reichlich Schatten, Kontraste und Strukturen, jedoch sei das Licht für diese Aufnahme erst spätnachmittags perfekt gewesen. Ein tolles Foto! 

Auch Unterwasseraufnahmen werden gezeigt, so etwa von wunderschönen Paradiesfischen. Der Fotograf Brian Skerry schreibt "Ich betrachte den Ozean oft als lebendiges Kaleidoskop. Jedes Mal, wenn ich hineinschaue, sehe ich etwas anderes. Es verändert sich ständig und steckt voller Farbe, Bewegung und Licht."

Was noch? Hervorheben möchte ich die Schneeeulenjungen von Art Wolfe, die hinter Mohnblumen und Silberwurz kauern und nicht grundlos als arktische Juwelen im Buch bezeichnet werden. Sie wirken putzig und klug zugleich, beobachten und staunen, ganz so wie ihr Meisterfotograf. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Rezension: Die Tiger von Ranthambhore- Bina Kak -Gerstenberg


Die Autorin dieses bemerkenswerten Bildbandes ist Bina Kak. Sie war zwischen 1985 und 2013 Ministerin im Kabinett der Regierung von Rajasthan. Verantwortlich war sie damals für die Bereiche Tourismus, Kunst und Kultur, Umwelt, Archäologie sowie Frauen- und Jugendpolitik. Bina Kak kam als Umweltministerin im Bundesstaat Rajasthan erstmals mit Tigern in Berührung. Danach begann sie die Tiger von Ranthambhore zu beobachten, zu studieren, zu fotografieren und zu dokumentieren. 

Wie der Dalai Lama in Vorwort zusammenfasst, ist als Ergebnis dieses Buch entstanden, "in dem Tiger nicht als angsteinflößende Kreaturen erscheinen, sondern als Individuen und Familien mit Geschichte und Beziehungen, die unserer Wertschätzung und Bewunderung wert sind. 

Mike Pandey schreibt in der Einleitung, dass dieses Buch Ausdruck der Hingabe und Beharrlichkeit sei, mit der Bina das Leben der Tigerfamilien dokumentiert habe. Ihre Liebe zum Detail und ihre Fähigkeit" Magische Momente" einzufangen, machen - und da stimme ich zu- ihre Fotos so besonders. 

Es handelt sich bei diesem Werk um eine Sammlung von Begegnungen mit Tigern in freier Wildbahn. Doch nicht nur Tiger können bewundert werden, sondern auch Störche, Reiher, Rohrkatzen, Languren und viele andere Wildtiere mehr. Die Gegend, wo die Aufnahmen entstanden sind, liegt auf etwa 350 Meter Höhe inmitten der Berge von Aravalli und Vindhya. 

Das Buch ist in 7 Kapitel untergliedert. Hier berichtet die Autorin zunächst, dass ihr in ihrer Amtszeit die Situation der Waldhüter, die in puncto Umweltschutz an vorderster Front stehen, speziell am Herzen lagen. So wurden in Jaipur und Sawai Madhopur Schulungszentren errichtet, um den Wildhütern die bestmögliche Ausbildung zu bieten. 

Der knapp 1400 Quadratkilometer große Ranthambhore-Nationalpark mit seinem Tigerreservat zählt zu den weltweit besten Plätzen für Wildtierbeobachtungen. Man lernt eine Reihe bildschöner Tiger aus der Nähe kennen, allen voran die Tigermutter Noor mit ihrem Sohn Sultan, liest über ihr Jagdverhalten und ihren Überlebensinstinkt, lernt weitere dieser Raubtiere kennen, so etwa Ustad, der einen großen Sambar-Hirsch verschlingt. Das ist Natur. 

Dann gibt es einige Frauen zu bewundern, die offenbar angstfrei, sich in der Nähe dieses Tigers aufhalten und dennoch entspannt miteinander reden. Gleichmut will gelernt sein. Vielleicht gehört ein wenig Schicksalsergebenheit dazu.

Die vielen Fotos der Tiere beeindrucken wirklich sehr, so auch das Bild, wo die Tigerin Sundari an einem Baum stehend ihre Krallen wetzt und auf diese Weise ihr Territorium markiert. Man lernt Tiger beim spielerischen Paarungsritual, aber auch im liebevollen Umgang mit dem Nachwuchs kennen. Dabei zeigen alle Fotos  die Schönheit und Erhabenheit der Tiere. 

Die ehemalige Königsresidenz Rajbagh wird heute übrigens von Tigern beherrscht. Mit reichlich Wasser und hohen Gräsern soll das Seengebiet einer der Lieblingsorte der Tiere sein. Es sind verwunschene Orte, die man  hier präsentiert bekommt. Die Festung Ranthambhore übrigens  zählt zum Weltkulturerbe.

Von Magie ist die Rede und diese nimmt man sehr gut wahr in Text und Bildern, auf denen die Tigerfamilien von Ranthambhore  hervorragend gewürdigt werden und  nicht zuletzt der Sinn von Umweltschutz für Tier und Mensch. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König
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Helga König