Rezension: Honig der Alpen- Johannes Gruber, Dominik Flammer, Sylvian Müller- at Verlag



Zu den Autoren dieses Prachtbandes: 
Johannes Gruber ist ausgebildeter Önologe, Pomologe und Wanderimker, Dominik Flammer Buchhautor und Essensforscher und Sylvan Müller Fotograf. 

Bei der Publikation geht es um außergewöhnliche Honige, leidenschaftliche Imker und die Bedeutung der Honigvielfalt für die kulinarische Identität des Alpenraums. 

Untergliedert ist das Buch in vier große Abschnitte mit diversen Kapiteln. Dabei erfährt man zunächst Wissenswertes über die Geschichte des Honigs in den Alpen. Beleuchtet wird hier zunächst der Ursprung der alpinen Bienen, die vor etwa 100 Millionen Jahren, lange bevor es die Alpen gab, auftauchten. Man liest von der großen Eiszeit, die vor 12000 Jahren zu Ende ging und wie sich einige Pflanzenarten in den Alpen damals rascher verbreiteten als andere. Es waren Birken und Kiefern, mit denen alles begann. Die wohl wichtigste Pflanze für die Biene, nämlich die Fichte, wurde in den Alpen vor 9000 Jahren heimisch. 

In der Folge erfährt man dann mehr über die drei mitteleuropäischen Bienenrassen. Das sind diejenigen, die sich der wandelnden Umwelt und den Klimaschwankungen anpassten. Wie es zur Honiggewinnung durch den Menschen kam, liest man in der Folge und auch, dass erst im 19. Jahrhundert durch die Erfindung der Honigschleuder aus den Bienenwaben Honig gewonnen werden konnte, ohne die Waben zu beschädigen. 

Man erfährt weiter Wissenswertes vom Wandel der Bienenbehausungen und vom alpinen Honighandel, liest zudem Näheres zur Wertschätzung des Honigs in Zeiten, in denen der Industriezucker als krankmachende Kalorienbombe in Verruf geraten ist. 

Im Rahmen der Geschichte des Honigs in den Alpen geht es auch um Honiggerichte und Honiggebäcke der dortigen Bevölkerung. "Von der Pflanze bis ins Glas" heißt die Überschrift eines Kapitels, in dem man nicht nur erfährt, wie Blütennektar entsteht, sondern man erfährt auch mehr über das Zusammenspiel von Läusen und Bienen. Stichwort Waldhonig. 

Über die Aromen im Honig wird man gut aufgeklärt, bevor die Honiglandschaften und ihre Imker vorgestellt werden. 14 Imker werden im Rahmen von 5 Kapiteln eindrucksvoll porträtiert, zudem wird zu Beginn dieser Kapitel aufgelistet, welche Honige in welchen Regionen der Alpen vorkommen.  

Was dann folgt, ist ein Lexikon der alpinen Sortenhonige. 48 der insgesamt 100 Sortenhonige haben in den Alpen ihre Heimat. Einige sogar gibt es ausschließlich dort. Dabei orientiert sich die die sensorische Beschreibung im vorliegenden Lexikon auf möglichst reinsortige Honige. 

Zu jedem der 48 Honige erfährt man, wo genau er vorkommt. Alsdann wird der Honig sehr gut beschrieben und man erfährt auch jeweils Wissenswertes zur Pflanze. 

Besonders neugierig machen mich die Honigsorten, die sehr selten sind, wie etwa der „Esparsettenhonig“, der höchst selten reinsortig zu finden ist und bei dem die Kristallisation sehr rasch und feinkörnig erfolgt. Seine Fruchtaromen zeichnen ihn offenbar aus. Die Pflanze selbst zählt zur Familie der Hülsenfrüchte. 

Rar ist auch der "Goldrutenhonig", der aufgrund eines höheren Fructoseanteils lange flüssig bleibt Dieser Honig soll sehr aromatisch sein. 

Die Honigporträts im Buch sind allesamt sehr ausführlich, gut und präzise beschrieben

Im Anhang dann findet man ein Wörterbuch der Imkerei. In den Sprachen Deutsch, Italienisch, Französisch, Slowenisch und eine Liste der Bezugsquellen für seltene Sortenhonige.

Das Buch besticht nicht nur der vielen Informationen wegen, sondern auch aufgrund der eindrucksvollen Fotos.

Für alle, die Honig zu schätzen wissen, ist dieses Werk eine große Bereicherung.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken:at Verlag oder Amazon

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen