Rezension: Die letzten ihrer Art- Joachim Schmeisser-teNeues


Der mit dem Hasselblad Master Award ausgezeichnete Profi-Fotograf Joachim Schmeisser ist für seine außergewöhnlichen und berührenden Porträts der bedrohten Tierarten in Afrika bekannt. Dabei besteht sein Anliegen darin, die Schönheit und Einzigartigkeit unseres Planeten zu zeigen und die Sensibilität für ein Thema zu vergrößern, das uns alle angeht. 

In seinem Vorwort, das in deutscher und englischer Sprache abgedruckt ist, lässt er die Leser wissen, dass wir derzeit das sechste große Artensterben in der Geschichte erleben, denn täglich verschwinden momentan etwa 150 Arten für immer von der Erde. Ein solcher Verlust an Biodiversität sei noch weitaus bedrohlicher als der Klimawandel, weil die Artenvielfalt die Grundlage unserer Existenz sei.

Allein die Wildtiere Afrikas hätten schon 75% ihres natürlichen Lebensraums verloren und lebten heute nahezu ausnahmslos in Naturschutzgebieten oder Reservaten. 

Dem passionierten Fotografen sind in den vielen Jahren seiner Arbeit einige der größten und wundervollsten Geschöpfe Afrikas, wie er sie nennt, besonders ans Herz gewachsen. Er zählt folgende Tiere auf: Elefant, Nashorn, Giraffe, Löwe, Gepard und Berggorilla. Eben diesen Tieren hat er das vorliegende Buch gewidmet. 

Dabei sind die Bilder Hommage und Mahnung zugleich, "eine visuelle Botschaft mit dem Ziel, unseren getrübten Blick auf eine, unendlich komplexe und verletzbare Natur zu schärfen und zu erkennen, welche Schätze wir unwiederbringlich verlieren können."

Der Menschenfreund Djimon Hounsou ist des Lobes voll im Hinblick auf das Engagement des Fotografen, wie man dessen einfühlsamem Textbeitrag entnehmen kann. 

Die Fotos von den Tieren sind unendlich beeindruckend und die erläuternden Texte dazu (in deutscher und englischer Sprache), bringen den Lesern die abgelichteten Geschöpfe und ihr momentanes Schicksal noch näher. 

Dass selbst die Löwen vom Aussterben bedroht sind, hat sich gewiss noch nicht überall herumgesprochen. 

Die Fotos von Löwen, speziell dem männlichen beeindrucken mich am meisten, vielleicht wegen der erhabenen Schönheit und Stärke, die bei diesen Tieren zu Ausdruck kommt. 

Die Nashörner wirken geradezu urzeitlich und die Elefanten symbolisieren schließlich Afrika so wie es einst gewesen sein mag, vor langer, langer Zeit. 

Jedes einzelne Foto verdiente es beschrieben zu werden. Bestaunt und bewundert habe ich alle. Genau das sollten Sie auch tun.

Geblieben ist die Melancholie, die von fast allen Bildern ausgeht. Joachim Schmeisser hat sie gewiss  festgehalten, um uns wachzurütteln. Doch vielleicht ist es schon viel zu spät.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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