Rezension: Durch Deutschland wandern: Auf der Suche nach den wilden Tieren (Gebundene Ausgabe)

Dieser sehr beeindruckende Bildband des Tierfilmers Andreas Kieling ist bei NATIONAL GEOGRAFIC erschienen. Kieling wanderte auf der Suche nach wilden Tieren durch Deutschland und berichtet von seinen Erlebnissen. Seine Texte sind gehaltvoll sowie sehr spannend zu lesen und die Bilderwelt, die sich in diesem Buch entfaltet, ist geradezu atemberaubend.

Das Vorwort zum Buch hat übrigens Markus Lanz verfasst, der den Leser wissen lässt, dass Andreas Kieling sich etwas wagt, was in unserer rationalen Welt selten geworden ist. Der Tierfilmer folgt seinem Herzen und seinem Instinkt.

Anhand von Verweisen auf einer Landkarte wird gezeigt, wo überall in Deutschland Bilder realisiert worden sind. Kieling beginnt mit dem Berchtesgadener Land und der Steinböcken dort, in denen er die interessantesten Tiere der Alpen sieht. Diese Tiere lassen die Menschen sehr nah an sich heran. Der Autor vermutet, dass dies damit zusammenhängt, dass sie ihren Kletterkünsten vertrauen, die ihnen erlauben in Sekundenschnelle in steile, schroffe Felswände zu verschwinden, (vgl.: S.12).

Traumhafte Bilder von Steinböcken lernt man kennen, die sich von Gräsern, Mosen und Flechten ernähren. Auch über Schlangen im Hochgebirge berichtet Kieling und über seine Erfahrungen, die er damit machte. Wundervolle Fotos von einer Kreuzotter, einem Alpenschneehuhn und von Murmeltieren beenden das erste Kapitel.

Anschließend berichtet Kieling von seinem Leben mit Wildschweinen. Hier sammelte er seine ersten Erfahrungen mit diesen Tieren in der Eifel, lernte später deren Sozialleben und Verhaltensweisen kennen, schreibt von seiner Rotte und den Beobachtungen, die er dort machte, z.B. was deren Sprache anbelangt. Er schreibt auch von Keilerattacken und man kann sich aufgrund der Fotos einen sehr guten Eindruck verschaffen, bevor man an seinen Erkundungen in der Eifel und der Pfalz teilnimmt.

 Es ist bedauerlich, dass ich nicht über all das, was Kieling schreibt, in Kurzform hier berichtet kann, denn mich faszinieren Seite um Seite nicht nur der Bilder, sondern auch der Naturschilderungen. Neugierig las seine Pfalzbeschreibung. Gelungen. Bravo!- Man erfährt Wissenswertes auch von Schwarzstörchen, Uhus, auch von Eulenvögeln und hat Gelegenheit zwei Rothirsche beim Kampf zu beobachten. Nicht gewusst habe ich, dass die Spannweite des UHU 1,70 m beträgt und dass derzeit in der Eifel 156 Uhupaare brüten. Immer wieder erfährt man Näheres über das Sozialverhalten von Tieren, lernt pittoreske Ausblicke von alten Burgruinen kennen, liest von einer großen Wanderung Kielings von Bayern bis zur Ostsee und darf sich dabei immer wieder neuen wunderschönen Landschafts- und Tierbilder erfreuen, auch von einem scheuen Rhönschaf, das zu einer der ältesten Nutztierassen Deutschland zählt.

Allerliebst ist ein Foto von Jungluchsen und ein weiteres, das Nandukücken zeigt. Begeistert hat mich Kielings Bericht über seinen Besuch bei Wildpferden und hier auch die Bilder der Dülmener Wildpferde. Ich hatte keine Ahnung, dass es solche Pferde in Deutschland überhaupt gibt.

Die die Fotos aus Helgoland von den Kegelrobbenbabys und den Silbermöwen dort.

Zum Schluss schreibt Andreas Kieling über seine magischen Orte, an denen alle Sorgen von ihm abfallen und wo er sein Wesen spürt und seinen Weg sehen kann.Ein wunderschönes Buch, das dem Leser die Natur durch Wort und Bild vielschichtig näher bringt und ganz am Ende noch mit einem kleinen Wildnis-Knigge aufwartet.

Empfehlenswert.

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