Rezension: Die Bäume und das Unsichtbare- Ernst Zürcher- AT Verlag

Prof. Dr. Ernst Zürcher lehrt an der Berner Fachhochschule Holzwirtschaften und ist Lehrbeauftragter an der EPFL Lausanne sowie Lehrbeauftragter für Holzkunde an der ETH Zürich. Dabei widmet er sich in seiner Forschung speziell der Chronobiologie, das heißt der zeitlichen Strukturen und biologischen Rhythmen der Bäume, sowie dem Zusammenhang zwischen den äußeren Bedingungen der näheren und ferneren Umwelt als auch der Anatomie bzw. der Eigenschaften des Holzes. 

Biologen, Physiologen, Botaniker, Forstwissenschaftler und Bioingenieure reflektieren Naturphänomene und stellen sie in Experimenten nach, um sie zu verstehen. Aus diesen Entdeckungen entstehen mitunter nützliche Anwendungsmöglichkeiten. So konnten Pädagogen, Psychologen und Mediziner die Erfahrung machen, dass Bäume und der Wald für das menschliche Wohlbefinden in vielfacher Weise von Bedeutung sind und Meteorologen sowie Klimaforscher sich mit sogenanntem "Wolkensaatgut" näher befassen. 

Was man darunter zu verstehen hat, wird im Buch gut erläutert. Man erfährt, was es bedeutet, dass das Amazonasbecken, das heute noch das "klimatische Herz" der Erde“ ist, zur Wüste zu werden droht. Waldrodungen allerorten zerstören das vitale Ökosystem. In Indonesien und Malaysia haben diese Vorgänge zugunsten von Palmölplantagen bereits zu großen Verwüstungen geführt. 

Zwischen Menschen und Bäumen gibt es ungewöhnliche Beziehungen, die leider in Vergessenheit geraten sind. So sind es die "heiligen Bäume", die ein Fenster in unser Inneres öffnen und zwar im Hinblick auf das Rätsel der Archetypen und des kollektiven Gedächtnisses. 

Man erfährt Näheres darüber, wie im Verlauf der individuellen Entwicklung aber auch der gesamten Evolution Strukturen und Funktionen fortdauernd agieren. In Bezug auf die Physiologie weiß man, dass die Fotosynthese die Quelle der organischen Substanz und des Sauerstoffs ist. Dabei handelt es sich um einen Sauerstoff, der bei der Spaltung von Licht und Wasser entsteht. Fotosynthese ist auch die Quelle neuen Wassers. 

Man erfährt Wissenswertes des Weiteren über die Polarität, die ein wichtiger Grundbegriff für das Verständnis von Pflanzenwachstum ist. Die spiralförmige Anordnung der Nadeln am jungen Kiefernspross verläuft zumeist mit ausgesprochen geometrischem Charakter. Schon Goethe erkannte die "Spiraltendenz, die in der Natur waltet"- und stets im Zusammenhang mit einer "Vertikaltendenz" steht. Die spiralförmige Anordnung steht im Verhältnis der Goldenen Zahl zueinander. All das bringt das Wunder der Natur hervor.

Man liest des Weiteren von den Rhythmen der Bäume, die im Einklang mit den Bewegungen des Mondes im Verhältnis zu anderen Himmelskörpern stehen und konkret vom Säen und Pflanzen im Einklang mit den Mondphasen. Auch über Holz und dessen Nutzung wird man aufgeklärt, sowie  über olfaktorische Eindrücke, die Bedeutung bei der Verwendung  des Holzes erlangen, so etwa bei Sandelholz. 

Spannend zu lesen ist, wie Klänge auf Pflanzen wirken und wie sich Wettervorhersagen mittels Bäumen realisieren lassen.

Dieses und viele andere Facetten im Buch, die an dieser Stelle nicht alle skizziert werden können,  verdeutlichen, dass Regierungen, Zivilgesellschaften und  Forschungsinstitute angehalten werden  müssen, in ihrer Arbeit Wald- und Agrarwirtschaft intensiv einzubinden und zwar in der Form,  in der natürliche Lebensprozesse respektiert werden.

Sehr empfehlenswert

Helga  König 

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Die Bäume und das Unsichtbare: Erstaunliche Erkenntnisse aus der Forschung

Rezension Peter J. König: Das Jagdbuch- Oliver Dorn- teNeues

Schon der erste Eindruck durch die äußere Ansicht dieses famosen Bildbandes ist in ästhetischer Hinsicht sehr beeindruckend. Das Portrait eines röhrenden Hirschs, eingekleidet in das ganz in englischem Grün gehaltene Passepartout, auf dem sich die Goldbeschriftung sehr gediegen und werthaltig ausmacht, ist überzeugend. 

"Das Jagdbuch", herausgegeben von Oliver Dorn und verlegt bei teNeues, dem Verlag mit so vielen, großartigen Bildbänden, ist ein informatives und schön gestaltetes Werk, das die Jagd zum Thema hat, in all seinen unterschiedlichen Facetten und dabei immer von größtem künstlerischen Ausdruck. So wie das Erscheinungsbild durchgehend durch das ganze Bildwerk überaus edel daherkommt, so sind auch die vielfältigen Textpassagen, jeweils in Englisch, Deutsch und Französisch verfasst, sehr fundiert, erklärend und mit sehr viel Verantwortung und ohne übertriebene Passion gehalten. 

Das Jagen ist so alt wie die Menschheit, diente diese Ernährungsweise doch neben dem Sammeln von Kräutern, Beeren und Früchten dazu, den Erhalt und die Versorgung der Menschen viele Jahrtausende zu gewährleisten. Die Jagd ist im Urinstinkt des Menschen verankert, und wenn es heute auch nicht primär der Ernährung dient, so hat sich das Verhaltensmuster auf solche Gebiete wie Glück, Einkommen oder auch Anerkennung in der Gesellschaft verlagert. 

Das eigentliche "Auf die Jagd gehen", also das Nachstellen und Töten von Tieren, für viele höchst umstritten und verabscheuungswürdig, dient heutzutage dem seriösen Waidmann der Hege und Pflege der Natur, wozu selbstverständlich ein gesunder und deshalb eingeschränkter Tierbestand zählt. "Wildes Herumballern" aus Selbstdarstellung und Größenwahn,  hat da überhaupt nichts zu suchen. Und genau darum geht es beim Vorwort des Autors Oliver Dorn, der Mitherausgeber und Chefredakteur des Jagdmagazins Halali ist. 

Bertram Graf von Quandt schildert in seiner Einleitung wieviel Verantwortung aber auch Leidenschaft ein Jäger mitbringen muss, um waidmannsgerecht heutzutage zur Jagd zu gehen. Auch wird mit der Mär aufgeräumt, dass nur Adelige und Reiche sich die Jagd leisten können, es gibt mittlerweile eine Vielzahl von öffentlichen Jagdvereinen, wo sich jeder unbescholtene Erwachsene zum Jäger ausbilden lassen kann, um anschließend bei privaten und öffentlichen Jagden seiner Passion nachzugehen. 

Nach der entsprechenden Aufklärung beginnen nun die Kapitel mit der Historie der Jagd, angesprochen unter der Überschrift "History of Hunting", wo anhand von praehistorischen Höhlenzeichnungen gezeigt wird, wie einst unsere Vorfahren dem Wild nachgestellt sind. Es folgen die Unterkapitel: Hunting Antiquities, also historische Jagdgegenstände als Sammelobjekte, Hunting Art, die Jagd in der Kunst, wozu auch die unzähligen Jagdmotive zählen, Taxidermy, die Fähigkeit Tiere zu präparieren, Hunting Fashion, also Jagdbekleidung, Hunting Dogs, alle Arten von Jagdhunden von der Antike bis heute, Weaponery, gemeint sind alle Sorten von Jagdwaffen auch vom Ursprung bis in die Neuzeit, Ways of Hunting, welche Art des Jagens praktiziert wird und schließlich die Königsdisziplin, die Jagd mit Greifvögel. 

Im nächsten Kapitel "Hunting International" werden die verschiedenen Jagdarten in den unterschiedlichsten Ländern weltweit vorgestellt, von Europa bis Fernost, Afrika und Nord-und Südamerika. Es folgt mit "Hunting Destinations" eine Vorstellung ganz bestimmter Jagd-Gebiete, wo mit Hilfe von ausgesuchten Jagd-Veranstaltern verschiedenste Jagdmöglichkeiten angeboten werden, etwa in Patagonien, Schottland, England oder auch Korsika. 

Unter der Überschrift "Famous Brands" folgen dann die bekanntesten Ausrüster rund um die Jagd. Das fängt natürlich bei den Jagdwaffen an, geht über jagdliches Zubehör, wie Taschen, Rucksäcke und Gewehrhüllen, und selbst, wer sich eine schmucke Jagdhütte in sein Revier stellen möchte, wird hier fündig. Danach steht das leibliche Wohl an, in Form von "Game Recipies". 

Höchst interessante und geschmackvolle Wildrezepte werden akribisch aufgelistet, so etwa Damhirsch-Steaks im Nussmantel, eine gehaltvolle Wildgulaschsuppe oder ein argentinisches Asado, das ein heimisches Grillfest geradezu mickrig aussehen lässt. Oder wie wäre es mit einer "Steinpilze-Focaccia mit Rehrücken"? Kein Problem, Rezeptur und die Art der Zubereitung werden hier genau beschrieben. 

Zum Schluss kommen noch einige passionierte Jäger zu Wort, die erklären, warum sie zur Jagd gehen, wie lange schon und wo ihre bevorzugten Jagdgründe zu finden sind. Und dabei handelt es sich beileibe nicht nur um Männer, denn auch immer mehr jagdbegeisterte Frauen gehen dieser Leidenschaft nach. Man mag ja zur Jagd stehen wie man will, dieser Bildband jedenfalls zeigt auf höchst gekonnte und beindruckende Art, alles was es um die Jagd herum passiert. 

Natürlich wieder wunderbare Aufnahmen von Jägern in der Natur, ebenso dem Respekt vor dem Wild, selbst dann wenn es erlegt ist. Die Jagd war einst ein königliches Privileg. Dass dies sich geändert hat, wird in diesem brillanten Bildband von teNeues sehr deutlich. Deutlich wird aber auch, dass heutzutage mit der gleichen Faszination das weidmännische Treiben einer immer größer werdenden Gruppe von Menschen sehr verantwortlich am Herzen liegt und sie damit neben der Hege und Pflege von Natur und Wildbestand ein Stück alter Kultur aufrechterhalten.

Der Bildband "Das Jagdbuch" von Oliver Dorn und teNeues legt in höchst künstlerischer Form Zeugnis davon ab. 

Sehr empfehlenswert. 

Peter J. König

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Das Jagdbuch, Deutsche Ausgabe

Rezension Peter J. König -Die Welt der Pferde- Peter Clotten- teNeues

Wiederum ist es dem teNeues Verlag gelungen, einen geradezu spektakulären Bildband zu konzipieren. Das Thema ist den edlen Pferden gewidmet. Autor dieses eleganten und grandiosen Bildwerkes ist Peter Clotten, ein versierter Pferdeexperte, der als Journalist und Autor nicht nur bereits mehrere Bücher über ganz besondere Pferde und ihre Trainer veröffentlicht hat. Er selbst ist Besitzer mehrerer Pferde, darunter einem Quarter-Horse-Zuchthengst. Neben seinen zahlreichen Reisen organisiert er zusammen mit dem amerikanischen Fotograf Tony Stromberg laufend Pferdefotografie-Workshops. 

Für das Vorwort hat teNeues ebenfalls zwei sehr versierte Pferdekenner und Pferdeliebhaber gewonnen, zum einen die sehr engagierte Polo-Spielerin Anna Prinzessin zu Oettingen-Wallerstein und des Weiteren den Vizepräsident des Münchner Rennvereins und Mitglied des Verbandes der Besitzervereinigung für Vollblutzucht und Rennen e.V. , Franz Prinz von Auersperg. 

Der Bildband ist zunächst untergliedert in die Bereiche Galopprennen, Springreiten, Dressur und Polo. Zudem werden die wichtigsten Turniere und Schauplätze in diesen vier Pferdesportarten thematisiert und so berühmte Events wie den "Prix de l´Arc de Triomphe" in Paris, Royal Ascot in England, Iffezheim in Baden-Baden, Breeders´Cup in den USA, Cheltenham Festival in England, Dubai World Cup in den Vereinigten Emiraten und in den USA das Kentucky Derby und den Pegasus World Cup in Florida vorgestellt. 

Im Pferde-Rennsport gehören sie alle zu den absoluten Highlights in dieser Szene. Ebenso sieht es bei den Springreitern aus. Auch hier werden die wichtigsten Veranstaltungen in dieser Sparte genannt, als da sind: Paris Eiffel Jumping in Paris, Longines Global Champions Tour in Miami Beach, das berühmte und vielleicht wichtigste Turnier mit dem Chio Aachen in Deutschland und Spurce Meadows Masters in Calgary. Es folgen die größten Dressur-Veranstaltungen mit der FEI World Cup Dressage in Nebraska, das Chio Rotterdam in den Niederlanden und die Olympic Games 2016 in Rio de Janeiro. Abgerundet wird der Events & Locations-Block mit dem sehr exklusiven Polosport, der seine Tops beim Snow Polo World Cup in St. Moritz hat, aber auch bei den East Coast Open in Connecticut, beim Dubai Polo Gold Cup in den Vereinigten Emiraten, The Triple Crown in Argentinien und dem Queen´s Cup in England. 

Zu allen Veranstaltungen gibt es eine Fülle von spektakulären Bildern, die immer die großartigen Pferde und ihre teils majestätische, teils sportliche Ausstrahlung in den Mittelpunkt stellen. Hier war jeweils ein wahrer Meister-Fotograf am Werk. Aber dieser meisterhafte Kunstband weiß auch andere Geschichten zu erzählen. Etwa über Tobbe Larson, einem in Südschweden beheimateten Trainer von Spitzenpferden, die er auf seinem Landgut nicht nur selbst züchtet, sondern sie auch dort für die größten Pferdeshows trainiert. Weiterhin werden weltbekannte Größen in den verschieden Pferdesportarten vorgestellt, etwa Isabell Werth, die Weltmeisterin im Dressurreiten, Anna Prinzessin zu Oettingen-Wallerstein als herausragende Polo-Spielerin, die ja auch das Vorwort verfasst hat, Frankie Dettori, einer der weltbesten Jockeys und Nic Roldan, seines Zeichens Polo-Champion, ebenso noch Ludger Beerbaum, dem nachgesagt wird, einer der allerbesten unter den Springreitern zu sein. Damit ist aber noch lange nicht Schluss mit schönen Bildern und informativen Texten in diesem so gelungenen Bildwerk. 

Man erfährt etwas über das Westernreiten und auch hier gibt es Spitzenveranstaltungen, wie etwa die FEI World Reining Championships in der Schweiz oder die AQHA World Championship Show in den USA. Danach wird die Pferdezucht thematisiert. Dazu werden berühmte Ställe vorgestellt, wie etwa die Figueras Polo Stables in Argentinien, der Rennstall Wöhlers in Gütersloh, die Claiborne Farm in Kentucky oder etwa die Lovelocks Polo Stud in Argentinien. Natürlich dürfen auch die berühmten Reitschulen nicht vergessen werden, die alle ihren eigenen Stil seit Jahrhunderten pflegen, als da sind: Cadre Noir in Saumur/Frankreich, Royal Andalusian School of Equestrian Art in Jerez/Spanien, die Spanische Hofreitschule in Wien und The Portuguese School of Equestrian Art in Portugal. Großartig geht es weiter in diesem Edel-Bildband. Thematisiert werden nun Fotografen, die durch ihre Aufnahmen von Pferden weltberühmt wurden. Da sind Tim Flach aus England, Tony Stromberg aus den USA und Vanessa von Zitzewitz aus Monaco. Jetzt kommen auch noch die besten Spezialisten für das Zubehör rund um das Pferd zum Zug. 

Dabei handelt es sich um die besten Handwerker für Pferdesättel, Reitstiefel aber auch Pferdedecken, alles per Hand hochexklusiv gefertigt. Wo man alles dieses erstehen kann, zeigt das nächste Kapitel, denn über die Welt verteilt gibt es elegante Geschäfte, die den Equestrian Lifestyle in allen Variationen anbieten, so etwa bei Reitsport Max Benz in München oder wer es lieber etwas entfernter mag, bei Balios Saddles & Style in Südkorea, Ella in Peking oder Maison Guibert in Paris, nicht zu vergessen bei Manhattan Saddlery in New York. Und noch mehr Lifestyle gefällig? 

Dann geht’s zu Ralph´s Coffee & Bar in der Regent Street in London, wo der Designer Ralph Lauren neben seinem Flag-Store ein Refugium voller Atmosphäre und Ruhe geschaffen hat, um sich vom Stress des Shoppings zu erholen. Und wer dann noch mehr Ruhe und Erholung nötig hat, dabei aber immer die schönsten Pferde in seiner Nähe wissen will, für den wartet dieser Exklusiv-Bildband mit einer Reihe von luxuriösen Hotels auf, verteilt über die ganze Welt, die neben Pferden auch mit viel Natur nicht geizen und alles in einem einzigartigen Ambiente. Sie wollen Namen wissen? 

Also, da sind das Grace Cafayate in Argentinien, das Nihiwatu Resort in Indonesien, das Wolgan Valley Resort & Spa in Australien, das Castello di Reschio in Italien, die Pueblo Estancia La Paz in Argentinien, das Ashford Castle in Irland, The Ranch at Rock Creek in Montana/USA, das Four Seasons Hotel Hampshire in England, das Grootbos Private Nature Reserve in Südafrika und das Desert Palm Per Aquum in den Vereinigten Emiraten. 

Für´s erste dürfte dies ja wohl reichen, zumal nun das Werk vollbracht ist, was so viel heißt, dass keine weiteren Kapitel mehr folgen. Fehlt nur noch der Abspann, und der ist schnell auf den Punkt gebracht. Der Bildband von teNeues und seinem Autor Peter Clotten ist geradezu eine Augenweide, nicht nur weil er großartiges Bildmaterial zeigt und sehr erläuternde Textpassagen in englischer, deutscher und französischer Sprache anbietet, ebenso die ausgesuchte, geschmackvolle Farbwahl, er ist auch haptisch ein Vergnügen, sowohl durch seine angenehme Struktur der Buchdeckel, als auch durch das besondere Papier auf dem Bild und Schrift gedruckt wurden. Aber das kennt man ja von teNeues, hier ist das Beste gerade gut genug. 

Für Pferdeliebhaber, besonders wenn die edelsten Rösser ihnen es angetan haben, ist der Bildband " Die Welt der Pferde" geradezu ein Muss und für Freunde einer guten Bibliothek ein wahres Highlight. 

Maximal empfehlenswert 

Peter J. König


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Die Welt der Pferde, Deutsche Ausgabe

Rezension: Bäume auf die Dächer- Wälder in die Stadt!- Projekte und Visionen eines Naturdenkers- Conrad Amber- Kosmos

Autor dieses wirklich lesenswerten Buches ist Conrad Amber, dessen Bildband "Baumwelten" ich vor geraumer Zeit auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt habe. 

"Bäume auf die Dächer- Wälder in die Stadt!", ein Plädoyer für mehr Grün, ist in 7 Abschnitte untergliedert. Dabei handelt es sich um nachstehende Kapitel, die alle dem Thema "Bäume und wir" untergeordnet sind. 

Der Autobahnwald 
Neue Baumwege 
Grüne Häuser 
Die Rückkehr der Natur 
Erholung im Wald 
Baumpersönlichkeiten 
Waldesruhe 

Es ist kein Geheimnis, dass die Städte und Dörfer der Gegenwart immer öfter die Natur verdrängen. Doch man muss sich dieses bewusst machen und die Probleme erkennen, die sich daraus ergeben. Immer mehr wertvoller Boden wird versiegelt durch Verkehrsflächen, Wohngebäude, Gewerbegebiete und Einkaufszentren. Der weltweite CO 2  Gehalt soll nach einer Studie des Mauna Loa Observatory auf Hawaii noch nie so hoch wie heute gewesen sein. 

Hier in Deutschland leben 80 Prozent der Bevölkerung in städtischen Ballungsgebieten. Täglich werden 70 ha verbaut und versiegelt. Das sind 260 km² pro Jahr. Amber sagt zu Recht: "Wie wir mit der Natur, mit den Bäumen und Wäldern umgehen, ist weder logisch noch ökonomisch oder ästhetisch nachvollziehbar." 

Die einzelnen 7 Kapitel bauen nicht aufeinander auf, sodass man gewissermaßen auch mitten im Buch einsteigen kann, wenn man an einem bestimmten Kapitel besonders interessiert ist, so etwa an "Grüne Häuser". Hier liest man u.a. von Dachbegrünungsprojekten und grünen Fassaden, die wesentlich zur Verbesserung der Lebensbedingungen in urbanen Gebieten beitragen. In Stuttgart werden Dachbegrünungen schon seit längerem gefördert. Auf diese Weise sind in den letzten Jahren über 60. 000 m² private Grünflächen entstanden, dazu kommen dann noch auf öffentlichen Gebäuden Grünflächen in Höhe von 130.000 m². Mittlerweile ist z. B. in der Münchner Innenstadt eine verdichtete Bauweise nur dann noch erlaubt, sofern die Dachflächen begrünt werden. Diesen Weg begrüßt Conrad Amber, weil auf diese Weise die Grünflächen wieder hergestellt werden. 

Fassadenbegrünung zur Straße hin z. B. bewirkt ein spürbar besseres Klima in der Wohnung. Auch liest man von Dachgärten, die Vorteile für Menschen und Tiere erbringen. Grünfassaden schlucken den Lärm und wirken zudem als Feinstaubfilter. Man erfährt, weshalb Bäume so überaus wichtig sind in Stadtgebieten und liest, dass es in Berlin schon über 440.000 Straßenbäume gibt. Frankfurt erfreut sich ungefähr 200.000 Stadtbäumen und rund 40 Parks. 

Beruhigend zu lesen, dass in den Städten Mitteleuropas die Biodiversität- die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren- zunimmt. Nach Amber sollte allerdings die Verbindung mit Korridorwälder, Alleen und Grüngürteln ein ökologisches Muss sein. Der Naturdenker plädiert zudem für mehr naturnahe Parkflächen und erläutert die Gründe dafür. 

Es führt zu weit nun alle Abschnitte im Buch hier abzuhandeln.  Nicht unerwähnt lassen möchte ich das Kapitel "Baumpersönlichkeiten". So liest man von einer 100 jährigen Buche, die pro Jahr sechs Tonnen Kohlendioxid und rund eine Tonne Feinstaub samt Luftverschmutzung in ihrer Biomasse bindet. Zudem kann sie 400 Liter Wasser pro Tag verdunsten, wodurch die Luft merklich abkühlt. 

Wer 10 Bäume in seinem Umfeld weiß, hat die Chance 10 länger zu leben. 

Über den pfleglichen Umgang mit Bäumen nachzudenken, halte auch ich für überaus wichtig. Es stimmt, wir müssen uns für die Bäume, die uns halten, ernähren und gute Luft schenken, einsetzen, sollten begreifen, weshalb für unsere Vorfahren alte Bäume heilig waren. Der Wald als Ort der spirituellen Versenkung und Kraftorte als Mittelpunkt des Waldes könnten uns lehren mit der Natur wieder im Einklang zu leben und endlich ökologisch umzudenken. Der Klimawandel ist in vollem Gange, was das heißt, wissen wir.

Sehr interessant sind die Bilder zum Schluss, die Visionen, Projekte und Beispiele für mehr Grün aufzeigen. Alles ist eine Frage der Vernunft und des Wollens, auch ein Naturweg mitten in der Stadt...

Sehr empfehlenswert.
Helga König

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Bäume auf die Dächer, Wälder in die Stadt!: Projekte und Visionen eines Naturdenkers

Peter J. König- Jungle Spirits- Christian Ziegler. Daisy Dent- teNeues

Der Fotojournalist Christian Ziegler, er ist spezialisiert auf Naturkunde und wissenschaftliche Themen, hat für viele bedeutende Publikationen gearbeitet, wie etwa den Zeitschriften GEO oder National Geographic. Der gelernte Tropenökologe ist mit seinen Werken vielfach ausgezeichnet worden. Zusammen mit dem teNeues Verlag hat er diesen grandiosen Bildband "Jungle Spirits" aufgelegt, der zum Thema die exotische Vielfalt hat, die in der unberührten Wildnis tropischer Wälder rund um den Globus noch zu finden ist. Die Ökologin Daisy Dent, sie ist bereits seit über 15 Jahren in tropischen Regenwälder unterwegs, brachte ihre Kenntnisse mit ein, die sie durch ihre Forschungen für ihre Doktorarbeit in Panama, Brasilien und Malaysia erworben hatte.

Christian Ziegler hat mit seinen Fotowerk "Jungle Spirits" auf eine besonders beeindruckende Weise es verstanden, dem Betrachter die Schätze der Natur in den Tropenwälder näher zu bringen. Dies gelingt ihm mit atemberaubenden, wunderschönen Aufnahmen, von großen und kleinen Tierarten, die in diesen tropischen Gefilden heimisch sind, und die sich durch eine ganz einmalige Farbenpracht und Exotik auszeichnen. Dies gilt auch für die beeindruckende Pflanzenwelt, die der Fotojournalist großartig in Szene setzt.

Christian Ziegler und Daisy Dent wollen diesen spektakulären Fotoband auch unbedingt als dringenden Aufruf sehen, die Tropenwälder weltweit zu bewahren. Für viele Tier- und Pflanzenarten ist der tropische Urwald die Lebensgrundlage. Ohne ihn ist das Überleben so außergewöhnlicher Kreaturen, wie Bonobos, Chamäleons oder seltener Arten von Fledermäusen in freier Wildbahn nicht möglich. Auch die Vielfalt exotischer Pflanzen, die sich gerade durch ein prächtiges Farbenspiel auszeichnet, droht zu verschwinden, wenn es nicht gelingt, das Roden riesiger Urwald-Gebiete in Ostasien, Afrika und Mittel- und Südamerika zu stoppen.

Was dann für die Menschheit unwiederbringlich verloren gegangen ist, dies zeigt der Autor mit seinen einmaligen Fotografien hier in diesem herrlichen Bildband. Diese sind in mehr als zwanzig Ländern der Erde entstanden und obwohl auf vier Kontinenten fotografiert, zeigen die Aufnahmen doch einen inneren Zusammenhang all dieser Dschungel-Gebiete, in Form ihrer Exotik, ihrer Vielfalt, ihrer Üppigkeit und ihrer Tiere und ihrer Pflanzen. Damit wird auch klar, zu was die Natur imstande ist hervorzubringen, wenn der Mensch sie nicht permanent in ihrer Entfaltung hindert oder noch viel schlimmer, einfach ausrottet. Christian Ziegler zeigt es, mit jeder Aufnahme. Er zeigt damit aber auch welcher Schätze sich die Menschen selbst berauben, wenn sie durch die Abholzung riesiger Waldgebiete übergegangen sind, Monokulturen entstehen zu lassen, die nach einem Jahrzehnt durch das Auslaugen des Bodens, zu versteppen drohen. Tiere und Pflanzen, wie sie hier zu sehen sind, gibt es in diesen Gebieten dann schon lange nicht mehr.

Wenn Daisy Dent auch die erläuternden Texte, speziell aus ihrer ökologischen Sicht geschrieben hat, übrigens wie alle schriftlichen Passagen in englischer, deutscher und französischer Sprache, so sind es doch die spektakulären Aufnahmen, die absolut begeistern. Farblich brillant, ausdrucksstark und exotisch hat der Fotograf Christian Ziegler sein ganzes Können aufgeboten, um diese einzigartige Tier- und Pflanzenwelt im Bild festzuhalten, wenn Bonobos oder Orang-Utans durch die Baumwipfel streifen, oder ein Chamäleon in assimiliertem Grün, wie die Urwaldfarbe, mit herausschnellender Zunge ein kleines Beutetier umschlingt, wenn exotische Schlangen zeigen, wie gut sie sich tarnen können, oder Tiere die man als Blätter oder Pflanzenteile vermutet, sichtbar werden. Dies wird hier in einer grandiosen Weise fotografisch nahe gebracht.

Das gilt ebenso für die üppige Pflanzenwelt, die gerade durch ihre Farbintensität begeistert. Wie immer begeistert auch die Präsentation des Werkes durch teNeues. Bild und Text sind absolut hochwertig, ebenso die Gestaltung innen wie außen. Damit der Betrachter sich noch besser in die Fotografien vertiefen kann, hat der Autor und Fotograf bei vielen Bildern erläutert, wie sie zustande gekommen sind und was so ganz besonders an ihnen ist. Auch dies ist ein Merkmal der ganz außergewöhnlichen Bildbände, mit denen der Verlag teNeues immer wieder aufwartet. Dieses Mal jedoch ist das Werk ganz besonders beeindruckend, denn die exotische Farbvielfalt ist unnachahmlich. Um bereits einen kleinen Vorgeschmack zu vermitteln, hier ein paar Auszüge aus dem Inhaltsverzeichnis. Gegliedert ist der Bildband in vier Hauptgruppen, die jeweils durch Einzelkapitel ergänzt werden:

Es beginnt mit dem Vorwort:
Dem Leben auf der Spur

1. Eine Vision von den Tropen

2. Grundlagen
Grün, Braun, Pflanzen, Blüten & Früchte, Biodiversität, Schönheiten & Pflanzenfresser, Orchideen, Fleischfressende Pflanzen

3. Dschungelgeister
Kasuare, Treiberameisen, Chamäleons, Fledermäuse Panamas, Ozelots und Bonobos

4. Interdependenz & Interaktion
Bestäubung, Orchideen & ihre Bestäuber, Samenverbreitung, Pflanzenfresser, Jäger, Mimikry & Tarnung, Cantina Ochtoma, die Menschen & der Wald und was können Sie tun?

Betrachtet man allein den Einband von "Jungle Spirit", dann wird sofort klar, worauf man sich freuen kann. Man hält einen Bildband in den Händen, dessen Aufnahmen nur so von Farbintension strotzen, äußerst informativ und erkenntnisreich von dem Leben und der Vegetation in diesen Bereichen unserer Erde erzählen und gleichzeitig aber bewusst machen, dass wir diese Schätze der Natur niemals aufgeben dürfen.

Sehr empfehlenswert

Peter J. König

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Rezension: Baumwelten und ihre Geschichten- Conrad Amber

Mit sehr viel Freude schaue ich mir immer wieder die Fotos im vorliegenden Prachtband an, die der in Österreich lebende Fotograf Conrad Amber realisiert hat. Das Grußwort zu diesem atemberaubenden Werk hat Olaf Tschimpke verfasst. Er ist der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland e.V. 

650 Fotografien in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol warten auf den Betrachter. Dabei ist das Buch in zwei Teile untergliedert. Im ersten Teil werden Bäume und im zweiten dann Wälder fokussiert. Bevor man sich mit den Fotos befassen kann, wird man zunächst textlich mit dieser grünen Welt vertraut gemacht. 

Bäume besiedeln selbst die unwirtlichsten Gegenden, halten vielfältigen klimatischen Bedingungen stand und haben insofern eigene Lebensformen entwickelt. Wie sehr man Bäume und Wälder seit alters her schätzt, zeigt sich beispielsweise an Ortsbezeichnungen. So gibt es, wie Conrad Amber den Leser wissen lässt, in Deutschland rund 7000 Orte, die einen Baum oder Wald in ihrem Namen tragen, dazu kommen entsprechende Bezeichnungen für Gasthäuser etc. 

Man liest u.a. Wissenswertes über das Alter von Bäumen. Nicht wenige der an die siebzig heimischen Baumarten werden mehr als 300 Jahre alt. Eichen und Linden sind mitunter 600 Jahre und älter und in der Normandie, auch in Kent und Hampshire sollen Eiben schon 2000 Jahre leben. Sie und Olivenbäume zählen zu den ältesten Lebewesen Europas. Noch weitaus älter sind Mammutbäume in den USA. Es stellt sich die Frage, wie Bäume leben, wenn sie so alt werden können.  Auch  darüber wird man aufgeklärt und liest zudem Wissenswertes über das Wesen der Bäume, so etwa über Jahresringe, auch über die Photosynthese, jene Eigenschaft, die über Chlorophyll aus Licht, Kohlendioxyd, Wasser und Nährstoffen Wachstum möglich machen.  Zudem ist der Wert des Baumes ein Thema. 

Dann schließlich hat man Gelegenheit,  Bäume aufgrund wunderschöner Fotos kennen zu lernen. Jede gezeigte Baumart wird textlich kurz skizziert und man erhält stets konkrete Eckdaten zum Standort, Stammumfang, Höhe, Krone, Alter, dazu noch Geoeckdaten. Die Aufnahmen sind zu unterschiedlichen Jahreszeiten entstanden. 

Gezeigt werden u.a. diverse uralte Eichen, einige davon sind schon 700 Jahre alt. Die bekannteste Eiche ist übrigens bei Ivenack in Mecklenburg- Vorpommern zu bewundern. Sie zählt ca. 900 Jahre.

Man erfährt, dass Bäume miteinander in Verbindung stehen, kommunizieren und aufeinander reagieren und begreift, dass auch sie beseelt sind wie die ganze Natur, was leider Umweltterroristen nicht bekannt ist. 

Laub- und Nadelbäume unterschiedlicher Art werden präsentiert, darunter auch die von mir besonders geschätzten Linden. Dieser alte Kulturbaum findet sich oft in Alleen, in Gastgärten, vor Kirchen und Dorfplätzen. 880 Jahre alt ist eine Linde in Königslutter.  Die Äste hängen bis zum Boden. Faszinierend. 

Eine Vielzahl traumhaft schöner Linden reihen sich im Buch aneinander. Zu jeder liest man Wissenswertes und wünscht sich diese Bäume berühren zu können, um ihre Kraft zu spüren. 

Conrad Amber sagt beim Anblick einer alten Weide: "Ich verbinde mit der Kraft des Baumes- sie schwingt in mich über und ich bin im Einklang mit der Natur.“ 

Genau darum geht es:  Im Einklang mit der Natur zu sein. Wer dies ist, will ihr nicht schaden.

Neben all den Bäumen erfährt man zudem Wissenswertes über Wälder, die Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere sind. So auch liest man über die Vogelwelt im Auenwald, auch über Buchenwälder, die neben Eichenwäldern vormals vorherrschend in Europa waren und bestaunt Farne und anderes mehr. Dass es einen Linden-Urwald gibt, weiß gewiss nicht jeder. Der Ursprung geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Bei Colbitz in Sachsen-Anhalt liegt dieser Wald. Doch man kann im Buch noch andere Urwälder bewundern, zudem Bergwälder  und Impressionen von Quellwasser 

Conrad Amber hat Recht: "Das Paradies ist überall, wir müssen uns nur öffnen, um zu staunen- zu erleben und zu sehen. Einschwingen in die Melodie des Windes im Laub. Alles um uns vergessen".

Sehr empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Der deutsche Wald- Naturereignis- Wirtschaftsraum-Sehnsuchtsort

Dieses reich bebilderte Buch hat Dr. Detlev Arens auf den Weg gebracht. Hier werden alle Facetten des deutschen Waldes thematisiert. Infokästen mit Baum- und Tierporträts und mehr als 400 farbige Abbildungen bringen dem Leser die Fauna und Flora des Waldes näher. 

Das Werk ist in vier große Abschnitte untergliedert: 
Waldnatur 
Waldnutzung 
Waldkultur 
Waldperspektiven 

Der Fülle an Eindrücken, Informationen und Bildern  des Kompendiums kann man im Rahmen einer Rezension unmöglich gerecht werden. Gleich zu Beginn lässt uns ein Satz innehalten. Mit diesem Satz sollte man sich auf die Reise durch das Buch begeben und ohne Hektik immer wieder Staunen und nachdenken. "Einen Wald lesen zu lernen ist eine der faszinierendsten Naturerfahrungen überhaupt." 

"Wann ist ein Wald ein Wald?", lautet die erste Frage des Autors, die  er nicht unbeantwortet lässt. Dann  erst erfährt man mehr zum Waldland Deutschland. Hier nämlich nehmen die Wälder 32 % der Landesfläche ein. Waldgrenzen kommen zur Sprache und auch die Lichtverhältnisse, zudem erhält man Infos zur Geschichte des Waldes und kann sich in der Folge in die Vorherrschaft der Buchenwälder vertiefen. Buchen behaupten sich auf den unterschiedlichsten Böden und in unterschiedlichsten Höhenstufen. Bloß die völlig trockenen, die ganz feuchten, und die vollkommen nährstoffarmen Standorte lassen keinen Buchenwald zu. 

Ausführlich wird man über die Vielfalt der Buchenwälder unterrichtet, liest über bodensaure Buchenwälder und solche auf basenreicheren Böden. Waldmeister und Veilchen lieben die Gesellschaft von Buchen bei derartigen Bodenverhältnissen, während bei einer anderen Bodenbeschaffenheit bärlauchreiche oder sogar Orchideenbuchenwälder entstehen. Man lernt Nationalparks für den Buchenwald kennen, liest von den Wildkatzen im Nationalpark Eifel und Hainich, um sich dann  ausgiebig mit Eichenwäldern und Nadelwäldern zu befassen. 

Verschiedene Nationalparks werden thematisiert und man lernt auch Au- und Bruchwälder und die Tiere dort kennen. Erlen und Eschen wachsen an Bachrändern. Dort auch gedeihen Sumpfdotterblumen. 

Unmöglich die vielen Informationen hier alle zu benennen. Über Waldpilze bleibt man nicht unaufgeklärt, erfährt in diesem Zusammenhang Wissenswertes über den Fliegenpilz und über Tiere, die eine bestimmte Funktion im Wald erfüllen. 

Über die Rodungen des Waldes im Mittelalter wird man unterrichtet, auch über Waldschmieden und Schmelzöfen und über sogenanntes "Waldglas", das zum Raubbau an den betroffenen Wäldern führte. Um dieses Glas herzustellen, wurde Pottasche verwendet. Dabei ergaben 100 Kilogramm Holz ein Kilo Pottasche. 

Die Idee der Nachhaltigkeit wird beleuchtet und vieles, vieles  andere mehr, auch eine Annäherung an zukünftige Wälder und  zudem der Wald in den Mythen, Ängsten, der Romantik, etc. etc. 

Gefallen hat mir ein Zitat von Joseph Beuys, das ich auf Seite 359 las. Mit diesem Zitat möchte ich die Rezension beenden

"Bäume sind wichtig, um die menschliche Seele zu retten". 

Grund genug sich der Wälder anzunehmen und sich in diesem Buch über sie kundig zu machen. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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