Der Biologe Dr. Michael Lohmann ist der Autor dieses reich bebilderten Buches, dessen beeindruckende Bilder von den Fotografen Dietmar Nill und Torsten Pröhl realisiert worden sind.
Das Buch thematisiert die eleganten Luftjäger und Flugakrobaten, die uns unter dem Namen Falken bekannt sind. Gleich vorab möchte ich auf die vielen traumhaften Bilder hinweisen, die Falken im Flug, beim Beutemachen, bei Balzhandlungen und dergleichen mehr zeigen. Diese Bilder werden alle von kleinen erläuternden Texten begleitet.
Man erfährt Näheres über die Flugdaten dieser Vögel, hat dann Gelegenheit einen Erlebnisbericht des Fotografen Torsten Pröhl zu lesen, in dem er von seinen Erfahrungen mit Eleonorenfalken berichtet. Anschließend erst erfährt man Wissenswertes zur der jahrtausendealten Jagdphilosophie, in der es darum geht mit Falken auf die Jagd zu gehen. Die Falknerei im Spiegel der Zeiten wird beleuchtet und hier auch die sogenannte Beizjagd. Die Bezeichnung stammt vom mittelhochdeutschen "beizen", d.h. "beißen lassen" und nahm vermutlich nicht im alten Ägypten ihren Anfang, sondern vielmehr in den Steppen nördlich des Kaukasus und des Kaspischen Meeres vor etwa 5000 Jahren, (vgl.: S.42).
Der Autor berichtet vom weiteren Verlauf der Jagdgeschichte und hier natürlich auch vom "Falken-Kaiser" Friedrich II. und seinem Lehrbuch mit dem Titel "De arte venandi cum avibus" ("Von der Kunst mit Vögeln zu jagen").
Im Mittelalter erfuhr die Beizjagd in Europa einen erheblichen Aufschwung und es entstand ein Markt rund um die Falknerei.Erst im 19. Jahrhundert ging die Falknerei auf Geheiß Napoleons deutlich zurück, keineswegs aus Gründen des Vogelschutzes, sondern wegen Napoleons Verachtung für den höfischen Sport, (vgl.: S.45).
Man erfährt in der Folge auch Näheres zur Falknerei heute und der Falknerei auf Arabisch und kann sich dann an Erlebnisberichten des Fotografen Michael Lohmann und des Falkners Wolfgang A Schreyer erfreuen, um schließlich erklärt zu bekommen, was Falken denn nun tatsächlich von Tauben unterscheidet.
Falken stellen eine kleine, scharf abgrenzbare anatomisch- genetisch Gruppe innerhalb der etwa 10.000 umfassenden Arten von Vögeln dar, dessen auffallendstes Merkmal der Falkenzahn ist. Was man darunter zu verstehen hat, wird sehr gut erklärt, auch alle anderen Merkmale, wie das großartige Sehvermögen etc. werden bestens zur Sprache gebracht. Man liest über Formenreichtum, Jagdtechniken, Nist- und Brutgewohnheiten und auch im Rahmen von Erlebnisberichten von Torsten Pröhl über Falkenkolonien in Kasachstan und von Dietmar Nill über den Überlebenskampf von Falken im schneereichen Winter. Dann erst wird man mit den Momenten Gefährdung und Schutz vertraut gemacht und erfährt hier auch Wissenswertes über die erste Vogelschützerin. Eleonora d `Arborea (1350- 1404 war ihr Name. Sie herrschte über Sardinien und erließ ein Vogelschutzgesetz, das der Grund dafür darstellt, dass eine Falkenart später nach ihr benannt worden ist.
Es folgen weitere spannende Erlebnisberichte und man liest auch Erhellendes im Hinblick auf Falken in Mythos, Kunst und Literatur. Hier berühren u.a. zwei Gedichte, wobei mir das Gedicht, das mit der Zeile "Ich zoch mir einen valken..." besonders ans Herz geht.
Zum Schluss lernt man die Falken Europas kennen und zwar in Aussehen, Verbreitung und Biologie. Näher vorgestellt werden der Baumfalke, der Eleonorenfalke, der Gerfalke, der Lannerfalke, der Merlin, der Rötelfalke, der Rotfußfalke, der Sakerfalke, der Schieferfalke, der Turmfalke, der Wanderfalke und der Wüstenfalke.
Ein tolles Buch, über einen beeindruckenden Raubvogel, den man aufgrund seiner Schönheit einfach lieben muss.
Empfehlenswert.
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