Rezension: Entdeckungsreisen zu den unberührten Schätzen unserer Welt- Wilde Erde-Kunth



Dieser reich bebilderte Prachtband beginnt mit einem Vorwort von Gilles Boeuf. Er ist u.a. emeritierter Professor an der Sorbonne Université und Vorsitzender des Forschungsinstituts CEEBIOS. Das vorliegende Werk bezeichnet er als wahre Ode an die Vielfalt der Natur unseres Planeten, sowohl im Hinblick auf die Geo- als auch Biodiversität. Wie man von ihm bereits erfährt, sind es rund 170 ausgewählte Orte auf allen 5 Kontinenten, die durch Fotografien und Texte präsentiert werden. Die heilsame Rolle des Werks sei der eines kollektiven Weckrufs, der uns dazu bringen soll, andere Lebensformen zu achten und Freude daran zu entwickeln, die Natur, die uns umgibt, zu teilen und zu respektieren. Das alles macht natürlich sehr neugierig. 

Untergliedert ist das Werk in die 5 Kontinente plus Ozeanien. Zwei große Übersichtskarten, auf denen die einzelnen Orte eingezeichnet sind, stehen zu Anfang dieser Reise, auf der man eine beeindruckende Auswahl an Nationalparks, Bioreservaten und Schutzgebieten kennenlernt. 

Dabei werden zunächst Orte in Europa vorgestellt und hier zuallererst 4 Orte in Island. Gleich vorab, es ist unmöglich, im Rahmen der Rezension all diese beeindruckenden Orte, die im Buch beschrieben werden, auch nur zu streifen. Staunen ist Seite für Seite angesagt! Das gilt für die einfühlsamen Texte ebenso wie für die Bilder. 

So liest man im Rahmen der Präsentation des "Nationalparks Oulanka" in Finnland folgende Beschreibung von diversen Vogelbildern: "Fernab aller Zivilisation hat die Natur das Sagen: Der Unglückshäher(oben) kennt 25 Laute, um seine Artgenossen vor Feinden zu warnen: Birkhuhn, Haselhuhn und Seidenschwanz können davon ebenfalls profitieren (Bildleiste von oben)". Seite26/27.

Es geht alsbald weiter mit Traumlandschaften im Vereinigten Königreich, gefolgt von einem "Biosphärenreservat der Inseln und des Meeres von Iroise/ Frankreich". Lange innehalten sollte man schon, obgleich weitere Highlights auf die Leser und Betrachter warten. Fasziniert bin ich von den Bildern des "Nationalparks Sächsische Schweiz" in Deutschland im Elbsandsteingebirge. Lage, Größe und Gründung werden übrigens bei allen Orten angegeben, auch vom "Nationalpark Hohe Tauern" in Österreich. 

Besonders eindrucksvoll ist die Landschaft des "Nationalparks Donana" in Spanien beschrieben. Gezeigt werden Vogelarten, die dort zuhause sind, aber auch ein Pardelluchs und eine Perleidechse. Faszinierend des Weiteren sind die Bilder des "Nationalparks Monti Sibillini" in Umbrien, das Wiesenblumenmeer dort ist Labsal für die Augen. Auch die Landschaftsformationen im "Nationalpark Bucegi" in Rumänien sind ein "Eye-Catcher"! 

Irgendwann schließlich beginnen die Präsentationen aus Afrika. So kann man Tiere aus dem "Nationalpark Sidi Toui" in Tunesien bestaunen oder die Unterwasserwelt von Ras Mohammed in Ägypten. Überaus beeindruckend sind die Aufnahmen vom "Ennedi- Massiv" im Tschad, wo im "Guelta d`Archei" unzählige Tiere ihren Durst stillen. Ein geradezu paradiesischer Anblick! Die Bilderwelt aus Afrika finde ich überhaupt besonders faszinierend. Die Landschaft und Tiere dort sind einfach paradiesisch. Da ist z. B. das "UNESCO Bioreservat Lake Chilwa Wetland" in Malawi. 600 Vogelarten leben dort. Dann auch der "Kruger National Park" in Südafrika mit einer Größe von 19 624 km²! Dort erfreuen sich u.a. 1500 Löwen eines beeindruckenden Lebensraums, der geheimnisvoller nicht sein kann.

Was kurz darauf folgt, sind Orte in Amerika. Hier natürlich der "Yellowstone National Park", der über 300 Geysire verfügt. Auch der "Grand Canyon National Park", den man in Worten kaum beschreiben kann, ist ein Thema. Besonders beeindruckt bin ich vom "Biosphärenreservat Rio Platano" in Honduras und der buntgefiederten Fauna dort. Fantastisch auch die Üppigkeit des "Amazonas Regenwaldes" und die Tieraufnahmen aus dem "Nationalpark Iguacu". Seite für Seite gibt es viel Grund zum Schwärmen. Da ist z. B. "Quebrada de Humahuaca" in Argentinien; es gehört zum Weltkulturerbe. Hier kann man den "Berg der sieben Farben bewundern", von dem ich bislang nicht wusste, dass es ihn gibt. 

Ach ja, Asien. Hervorheben möchte ich hier den "Nationalpark Gobi Gurvan Saikhan" in der Mongolei und dort das 80 Kilometer lange Dünenfeld und das "UNESCO- Bioreservat Sobo, Katamuki und Okue" in Japan, obschon alle anderen Orte auch bewundert werden sollten, so auch die Zauberwelt aus Stein im "Nationalpark Ao Phang-nga" in Thailand. Mein Traum ist die "Bucht von Halong" in Vietnam. Die Insellandschaft im Golf von Tonking besteht aus 2000 Eilanden und wirkt wie ein Kunstwerk. 

Ganz zum Schluss dann Australien und Ozeanien… Ja, natürlich kann man hier das "Great Barrier Reaf" bewundern aber auch die umwerfend schöne Tier- und Pflanzenwelt der "Wet Tropics von Queensland", und nach diversen anderen Orten schließlich die Lagune von "Bora Bora"(Französisch Polynesien). 

All das steht auf dem Spiel, wenn nicht endlich begriffen wird, dass wir nicht weiter an der Zerstörung all dessen "arbeiten" dürfen. Wann endet endlich Dummheit aber auch Gier und mit ihr Ignoranz.

 Maximal empfehlenswert 

 Helga König 

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