Rezension: Die Tiger von Ranthambhore- Bina Kak -Gerstenberg


Die Autorin dieses bemerkenswerten Bildbandes ist Bina Kak. Sie war zwischen 1985 und 2013 Ministerin im Kabinett der Regierung von Rajasthan. Verantwortlich war sie damals für die Bereiche Tourismus, Kunst und Kultur, Umwelt, Archäologie sowie Frauen- und Jugendpolitik. Bina Kak kam als Umweltministerin im Bundesstaat Rajasthan erstmals mit Tigern in Berührung. Danach begann sie die Tiger von Ranthambhore zu beobachten, zu studieren, zu fotografieren und zu dokumentieren. 

Wie der Dalai Lama in Vorwort zusammenfasst, ist als Ergebnis dieses Buch entstanden, "in dem Tiger nicht als angsteinflößende Kreaturen erscheinen, sondern als Individuen und Familien mit Geschichte und Beziehungen, die unserer Wertschätzung und Bewunderung wert sind. 

Mike Pandey schreibt in der Einleitung, dass dieses Buch Ausdruck der Hingabe und Beharrlichkeit sei, mit der Bina das Leben der Tigerfamilien dokumentiert habe. Ihre Liebe zum Detail und ihre Fähigkeit" Magische Momente" einzufangen, machen - und da stimme ich zu- ihre Fotos so besonders. 

Es handelt sich bei diesem Werk um eine Sammlung von Begegnungen mit Tigern in freier Wildbahn. Doch nicht nur Tiger können bewundert werden, sondern auch Störche, Reiher, Rohrkatzen, Languren und viele andere Wildtiere mehr. Die Gegend, wo die Aufnahmen entstanden sind, liegt auf etwa 350 Meter Höhe inmitten der Berge von Aravalli und Vindhya. 

Das Buch ist in 7 Kapitel untergliedert. Hier berichtet die Autorin zunächst, dass ihr in ihrer Amtszeit die Situation der Waldhüter, die in puncto Umweltschutz an vorderster Front stehen, speziell am Herzen lagen. So wurden in Jaipur und Sawai Madhopur Schulungszentren errichtet, um den Wildhütern die bestmögliche Ausbildung zu bieten. 

Der knapp 1400 Quadratkilometer große Ranthambhore-Nationalpark mit seinem Tigerreservat zählt zu den weltweit besten Plätzen für Wildtierbeobachtungen. Man lernt eine Reihe bildschöner Tiger aus der Nähe kennen, allen voran die Tigermutter Noor mit ihrem Sohn Sultan, liest über ihr Jagdverhalten und ihren Überlebensinstinkt, lernt weitere dieser Raubtiere kennen, so etwa Ustad, der einen großen Sambar-Hirsch verschlingt. Das ist Natur. 

Dann gibt es einige Frauen zu bewundern, die offenbar angstfrei, sich in der Nähe dieses Tigers aufhalten und dennoch entspannt miteinander reden. Gleichmut will gelernt sein. Vielleicht gehört ein wenig Schicksalsergebenheit dazu.

Die vielen Fotos der Tiere beeindrucken wirklich sehr, so auch das Bild, wo die Tigerin Sundari an einem Baum stehend ihre Krallen wetzt und auf diese Weise ihr Territorium markiert. Man lernt Tiger beim spielerischen Paarungsritual, aber auch im liebevollen Umgang mit dem Nachwuchs kennen. Dabei zeigen alle Fotos  die Schönheit und Erhabenheit der Tiere. 

Die ehemalige Königsresidenz Rajbagh wird heute übrigens von Tigern beherrscht. Mit reichlich Wasser und hohen Gräsern soll das Seengebiet einer der Lieblingsorte der Tiere sein. Es sind verwunschene Orte, die man  hier präsentiert bekommt. Die Festung Ranthambhore übrigens  zählt zum Weltkulturerbe.

Von Magie ist die Rede und diese nimmt man sehr gut wahr in Text und Bildern, auf denen die Tigerfamilien von Ranthambhore  hervorragend gewürdigt werden und  nicht zuletzt der Sinn von Umweltschutz für Tier und Mensch. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König
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Helga König

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